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submitted 1 year ago by olizet@lemmy.works to c/dach@feddit.de
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[-] Spzi@lemm.ee 4 points 1 year ago

Denn in den Schuldienst eingestellt werden die neuen Lehrkräfte in aller Regel drei Tage vor Unterrichtsbeginn. Das nächste Schuljahr startet am 4. September, also ist als Tag der Einstellung der 1. September vorgesehen. Von 31. Juli, dem letzten Tag ihres Vorbereitungsdienstes, bis 1. September, also für knapp fünf Wochen, sind die Lehrkräfte also aller Voraussicht nach arbeitslos.

[...]

Vom Ministerium heißt es auf Anfrage, Lehrkräfte in Hessen würden jeweils drei Tage vor Unterrichtsbeginn eingestellt, weil deren Arbeitskraft auch erst zu Schuljahresbeginn benötigt werde. „Kein Unternehmen stellt Personen vorab ein, deren Arbeit erst später benötigt wird“, so die Auskunft.

Wann nehmen die dann Urlaub, wenn nicht in den Ferien? Und wie sieht das mit der Unterrichtsvorbereitung aus, wird die auch nicht benötigt?

Warum tut ein Ministerium eigentlich so, als sei es ein Unternehmen? Kann ich den Anbieter wechseln?

[-] Benutzer@feddit.de 2 points 1 year ago

Warum tut ein Ministerium eigentlich so, als sei es ein Unternehmen? Kann ich den Anbieter wechseln?

Wenn du das nötige Kleingeld hast kannst du das, nennt sich Privatschule.
Die haben immer mehr zulauf und auch Politiker wissen das und schicken ihre eigenen Kinder lieber dort hin.

[-] Benutzer@feddit.de 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Anspruch auf Arbeitslosengeld haben die künftigen Lehrkräfte nicht, weil sie als Beamte auf Widerruf nicht in die Arbeitslosenversicherung einzahlen. Sie müssen deshalb Bürgergeld (bisher „Hartz IV“) beantragen, sofern sie Leistungen vom Staat erhalten wollen.

LMAO. 🤡

[-] Dagker@feddit.de 3 points 1 year ago

Schade, dass der Beruf des Lehrers anscheinend so starr ist, dass man sich schlecht was anderes in einem andern Bundesland suchen kann. Wäre echt witzig, wenn ein anderes Bundesland oder eine Firma geziehlt diese Lehrkräfte abwerben würde und Hessen ohne die 3000 Lehrkräfte ins nächste Schuljahr starten müsste.

[-] FranconianBiker@lemmy.world 2 points 1 year ago

Tja, und da wundert man sich noch dass es Lehrkräftemangel gibt.

[-] taladar@feddit.de 1 points 1 year ago

Das liegt am Hirnkräftemangel bei den Führungskräften.

[-] Guildo@feddit.de 0 points 1 year ago

Naja, kann man so sagen. Ich würde aber eher die Strukturen in den Fokus nehmen. Wir sind so festgefahren in unserem Denken, dass selbst ein Austausch der Führungskräfte kaum etwas bewirken wird. Das werden auch noch die AfD-Wähler merken. Die denken sie könnten irgendwie großartig was ändern. Ja, werden sie wohl im kleinen Maßstab auch zum schlechten erwirken können - aber das wars dann auch. Und dann bin ich mal gespannt was die machen werden.

[-] taladar@feddit.de 2 points 1 year ago

Ich denke unser ganzes Bildungssystem aus dem 19. Jahrhundert müsste mal komplett überarbeitet werden.

Einerseits legen wir extremen Wert auf Prüfungen, andererseits ist aber irgendwie verloren gegangen dass die Prüfungen eigentlich dafür da sein sollten um dann Schwächen auszugleichen und ein besseres Gesamt-Lern-Ergebnis zu erreichen, statt dass die Prüfung zum Zweck des Lernens wird (Stichwort Bulimielernen).

Dann haben wir trotz aller moderner Technik immer noch die Lehre durch den Lehrer vor Ort der halt, per Definition, im Schnitt bestensfalls durchschnittlich Inhalte vermittelt. Warum suchen wir nicht die Lehrer aus die besonders gut darin sind und produzieren mit denen Videos und andere zentral produzierte Lehr-Materialien? Für die Erklärung bei Fragen braucht man zwar natürlich Lehrer vor Ort aber auch die tauschen sich aktuell nicht (oder jedenfalls nicht in einer vom Schulsystem organisierten Form) untereinander aus wenn es um z.B. die beste Methode geht um eine gegebene Lektion am besten zu erklären.

Und natürlich fehlt uns auch eine Integration des lebenslangen Lernens komplett. Bei uns wird ja noch nicht mal berücksichtigt dass manche Lerninhalte viel zu schnell veralten (z.B: Bedienung gewisser Software-Produkte) als dass deren Lehre bis nach dem Ende der Schullaufbahn hält. Man kann auch nicht dynamisch im späteren Leben Lektion auffrischen oder erlernen die man gerade braucht. Alles läuft in diesen festen Fachbereichen und Studiengängen ab.

Und von den besonderen Anforderungen ans soziale von Kindern in der Pubertät wird auch nicht mit speziell dafür ausgebildeten Personen eingegangen, das sollen die normalen Lehrer irgendwie nebenbei mit machen.

Umgekehrt werden auch die Lehrer nicht gut auf die Schule vorbereitet so dass die Schüler den Lehrern die vielleicht fachlich gut sind aber nicht die passenden Social Skills haben dann oft auf der Nase herum tanzen.

[-] Spzi@lemm.ee 1 points 1 year ago

Dann haben wir trotz aller moderner Technik immer noch die Lehre durch den Lehrer vor Ort der halt, per Definition, im Schnitt bestensfalls durchschnittlich Inhalte vermittelt. Warum suchen wir nicht die Lehrer aus die besonders gut darin sind und produzieren mit denen Videos und andere zentral produzierte Lehr-Materialien? Für die Erklärung bei Fragen braucht man zwar natürlich Lehrer vor Ort aber auch die tauschen sich aktuell nicht (oder jedenfalls nicht in einer vom Schulsystem organisierten Form) untereinander aus wenn es um z.B. die beste Methode geht um eine gegebene Lektion am besten zu erklären.

Und natürlich fehlt uns auch eine Integration des lebenslangen Lernens komplett. Bei uns wird ja noch nicht mal berücksichtigt dass manche Lerninhalte viel zu schnell veralten (z.B: Bedienung gewisser Software-Produkte) als dass deren Lehre bis nach dem Ende der Schullaufbahn hält. Man kann auch nicht dynamisch im späteren Leben Lektion auffrischen oder erlernen die man gerade braucht. Alles läuft in diesen festen Fachbereichen und Studiengängen ab.

Und von den besonderen Anforderungen ans soziale von Kindern in der Pubertät wird auch nicht mit speziell dafür ausgebildeten Personen eingegangen, das sollen die normalen Lehrer irgendwie nebenbei mit machen.

Gefällt mir sehr! Ich würde gern das Lernen nach Jahrgängen und Studienfächern abschaffen und durch ein flexibles System von erworbenen Kompetenzen ersetzen.

Du darfst jederzeit und so oft du willst eine Prüfung machen, ob du Kompetenz XY nachweisen kannst. Ob du dafür zwei Tage lernst oder drei Jahre lang Kurse besuchst ist dir überlassen.

Arbeitgeber suchen Angestellte mit einem bestimmten Kompetenzprofil. Ob die Leute das schon konnten und nur schnell nachgewiesen haben, ob sie zwei oder fünf Jahre dafür gelernt haben, spielt doch keine Rolle.

Es spielt es auch keine Rolle, ob du die Kompetenz in der Klasse bei einem Lehrer, gemeinsam mit anderen Lernenden, oder autodidaktisch in YouTube erworben hast. Was zählt, ist ob du sie nachweisen kannst.


Neulich habe ich von einem Jahrgang an einer sonderpädagogischen Schule gehört. Die Jugendlichen hatte man eigentlich schon abgeschrieben, und ihnen nicht mal den Hauptschulabschluss, oder wie das da heißt, zugetraut. Dann kam Corona dazwischen, wodurch sich alles verschoben hat, und sie zwei Jahre mehr Zeit hatten. Jetzt haben fast alle bestanden, und die meisten gehen weiter zum nächsthöheren Abschluss.

Das ist halt auch 'ne fiese Entwicklungsphase (Pubertät), in der wir von den Menschen verlangen, so tiefgreifende Entscheidungen für ihr künftiges Leben zu treffen, wo sie doch vielleicht grad viel mehr mit anderen Themen beschäftigt sind. Warum muss das überhaupt so seriell und gleichgeschaltet sein? Lass die Leute doch lernen, wann und wie sie wollen, und Kompetenznachweise erbringen, wann und wo sie möchten.

[-] tryptaminev@feddit.de 1 points 1 year ago

Im 19. Jahrhundert wäre die Idee, dass man Lehrer für die Ferien kündigt, und dann erst wieder zum neuen Schuljahr anstellt, völlig abwegig gewesen. Das sowas überhaupt legal ist, ist einfach absurd. Andererseits gibt es anscheinend noch genug Lehrkräfte, die das Spiel mit sich spielen lassen.

Dabei könnte man da ja auch recht einfach entgegenwirken. z.B. indem man sich mit dne Kollegen abspricht und nicht zum Jahresbeginn direkt wieder einen Arbeitsvertrag unterzeichnet, sondern erst zwei Monate später.

Der folgendene Ansturm der Eltern, deren Kinder dann nicht unterrichtet werden, und die nicht mehr zu Arbeit gehen können, weil sie auf diese aufpassen müssen, würde die Politik ordentlich ins Schwitzen bringen.

[-] fedditaccount77@feddit.de 1 points 1 year ago

War in BaWü ja auch so, ich glaub aber die haben das dieses oder letztes Jahr abgeschafft.

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