this post was submitted on 15 Feb 2024
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

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Ausgesprochen interessanter Spiegel-Online-Artikel (im Original hier hinter der Paywall). Der Artikel stützt sich auf eine Analyse des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) und geht der von Merz und anderen Rechten gerne vorgebrachten Behauptung nach, der deutsche Sozialstaat sei in den letzten Jahren unkontrolliert aufgebläht worden. Verwendet werden Daten der OECD und der EU zu den Sozialausgaben der letzten zwei Jahrzehnte.

Die Analyse zeigt, dass die öffentlichen Sozialausgaben in Deutschland zwischen 2002 und 2022 preisbereinigt um moderate 26 Prozent gestiegen sind. Im Vergleich zu anderen Industrieländern ist dieser Anstieg relativ gering. Deutschland gibt zwar einen etwas höheren Anteil seines BIP für soziale Sicherung aus als einige nordische Länder, liegt aber unter dem Niveau von Ländern wie den USA und den Niederlanden. Insgesamt stützen die Daten nicht die Behauptung eines unkontrollierten Wachstums. Vielmehr ist die Entwicklung in Deutschland im Trend ähnlich wie in anderen europäischen Ländern.

Es wird auch darauf hingewiesen, dass sich die Struktur und die Definitionen von Sozialprogrammen von Land zu Land unterscheiden können, was direkte Vergleiche erschwert.

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[–] trollercoaster@feddit.de 28 points 1 year ago (9 children)

Was? Der so aufgeblähte Sozialstaat, der von allen relevanten Parteien seit Jahrzehnten aus rein ideologischen Gründen gekürzt und zusammengestrichen wird, wo es nur geht, ist gar nicht aufgebläht?

[–] muelltonne@feddit.de 10 points 1 year ago (8 children)

Es ist ja noch absurder:

Das Ergebnis: Die öffentlichen Sozialausgaben sind in Deutschland in den vergangenen zwei Jahrzehnten moderat gewachsen. Von 2002 bis 2022 legten sie um 26 Prozent zu, wenn man die Inflation herausrechnet.

Der von allen Parteien aus rein ideologischen Gründen gekürzte Sozialstaat ist inflationsbereinigt um 26 Prozent gewachsen! Und er versagt halt trotzdem an kritischen Stellen.

[–] taladar@feddit.de 7 points 1 year ago (6 children)

Wäre schön das Wachstum dann mal mit der Anzahl von verschiedenen Gruppen zu vergleichen die vom Sozialstaat profitieren (Rentner, Arbeitslose, Alleinerziehende und Eltern allgemein, vom Arbeitgeber zu schlecht bezahlte, Leute mit chronischen Krankheiten und/oder Behinderungen, Asylbewerber,...). Ich würde vermuten dass der Anstieg bei sehr anderen Gruppen liegt als es die Rechten und Reichen immer suggerieren.

[–] Treczoks@lemm.ee 4 points 1 year ago (1 children)

Wortwahl! Von diesem Sozialstaat "profitiert" man nicht. Das reicht zum Überleben, mehr aber nicht.

Wenn Du vom Staat profitieren willst, dann musst Du schon reicht genug sein, dass Dir Steuerschlupflöcher, Subventionen und Cum-Ex-Geschäfte Steuergelder in den Hintern blasen.

[–] taladar@feddit.de 0 points 1 year ago

Und überleben statt nicht überleben ist kein Gewinn für dich? Nicht alles was mit dem Wortstamm profit anfängt bezieht sich auf Buchhaltung.

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