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this post was submitted on 27 Aug 2023
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MODERATORS
Ahja, die typische "Ich wollte ja was für die Umwelt tun und habe die Grünen gewählt aber jetzt geht es plötzlich und neuerdings reichen Menschen besser als mir und darum wähle ich jetzt Nazis"-Bevölkerung. Gute Freunde mit den "Eigentlich wollte ich Tierleid ja nicht mehr unterstützen, aber dann war ein Veganer online böse zu mir und jetzt sind mir Tiere egal"-Leuten und den "Mir war das Klima als Thema immer mega wichtig aber dann hat die Autofahrt mit meinem SUV 10 Minuten länger gedauert, weil da so Klimakleber:innen auf der Straße waren und jetzt ist mir das Klima egal"-Spezis.
Die meinte ich gar nicht und es sind bestimmt nicht alle. Ich glaube aber fest, dass gerade die Grünen, mit Ausnahme von Baerbock und vielleicht Habeck, keine Ahnung von Marketing bzw dem einfachen erklären von Inhalten haben.
Das gilt für ALLE progressiven politischen kräfte. Die glauben immer noch sie würden wegen der Inhalte gewählt.
Heißer Literaturtipp dazu: https://www.carl-auer.de/auf-leisen-sohlen-ins-gehirn
Da ich mir das Buch nicht kaufen werde: Werden sie nicht? Der Klappentext liest sich nach etwas, das vor allem konservative Kräfte anwenden, um von ihrem absolut leeren Politikprogramm abzulenken. Progressive Kräfte nutzen doch viel weniger inhaltsloses Framing und Narrative, sondern konzentrieren sich eher auf politische Ziele.
Das Buch stellt ganz wundervoll dar, wie konservative Kräfte seit Reagan aufgehört haben über Inhalte zu sprechen und ausschließlich werteorientierten Wahlkampf betreiben. Dazu holen die Autorin und der Interviewte Wissenschaftler ein Bisschen aus, um den Neurowissenschaftlichen Hintergrund zu erläutern, der erklärt warum das so gut funktioniert. (Dafür müsstest du dann das Buch lesen).
Dieses Wissen wird auf der progressiven politischen Seite größtenteils ignoriert. Eine der wenigen Kampagnen "progressiver" Politiker, die das genutzt haben war die Obama Kampagne 2008 (Yes, we can/Change). Die wird im Buch auch explizit besprochen.
Eine der wenigen Personen in Deutschland, die auf progressiver Seite politisches Framing gut konnte war Franziska Giffey. Die hat mit Wort Konstruktionen wie das "gute Kita Gesetz" keinen Zweifel daran gelassen, wer in den Debatten auf welcher Seite steht. Beim "Heizungsgesetz", das ja nicht so heißt, hat dagegen Robert Habeck komplett die Kontrolle über die Debatte verloren, weil er sie eben nicht richtig geframed hat.
Der Wähler fragt sich eben nicht: "Wessen Politik ist besser für mich?" Große Wählergruppen wählen gegen ihre eigenen Interessen Konservativ. Die Kommunikation der Progressiven ist aber nicht überzeugend. Die denken immer noch: "Wieso wählen die mich nicht? Ich hab doch Recht und meine Lösung ist voll gut für alle".
Ah, okay. Dann habe ich deinen Beitrag oben falsch verstanden. Man hofft ja, dass Babler als Vorsitzender der SPÖ mehr in diese Richtung geht. Mal schauen, was daraus wird.
Es ist halt nicht verwerflich diese Mittel einzusetzen, der Gegner macht es ja auch.