Spätestens seit auf den Corona-Maßnahmen-Demos Esoteriker neben Rechtsradikalen demonstrierten, steht das Thema im Fokus der öffentlichen Diskussion: Wie gefährlich sind esoterische Weltanschauungen? Bertolt Meyer trifft die Sozialwissenschaftlerin Nora Pösl und den Religionswissenschaftler Wouter Hanegraaff – zwei Forscher, die zum Thema unterschiedliche Meinungen vertreten.
Die Frage, ob Esoterik ernst zu nehmen ist oder schlichtweg Humbug, beschäftigt die Gesellschaft schon seit Jahrzehnten. Auch die sogenannte Alternativmedizin steht immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Seitdem aber Impfgegner neben Rechtsradikalen demonstrieren, erhält das Thema eine politische Dimension: Wie gefährlich ist esoterisches Denken für die Gesellschaft? In dieser Folge von "Agree to Disagree" beleuchtet Bertolt Meyer das Thema aus verschiedenen Perspektiven und spricht mit zwei führenden Esoterik-Forschern. Nora Pösl, Sozialwissenschaftlerin an der Ruhr-Universität Bochum, untersucht die Verbindungen zwischen Esoterik, Alternativmedizin und Verschwörungstheorien. Ihr Fazit: Esoterische Gruppen sind besonders anfällig für Verschwörungsmythen.
Professor Wouter Hanegraaff, Religionswissenschaftler aus Amsterdam, sieht in der Esoterik nur eine unschuldige Lebensphilosophie, die im Westen, insbesondere in Deutschland, oft Vorurteilen ausgesetzt ist. Dabei gebe es radikale Tendenzen in allen Glaubensrichtungen. Die Sendung beleuchtet die Entstehung des Begriffs "Esoterik" und verfolgt seine Entwicklung im vergangenen Jahrhundert. Warum wird er gerade heute, nach der Corona-Pandemie, wieder so intensiv diskutiert?
Ein Besuch beim "Lebensfreude Festival" in Travemünde zeigt esoterische Produkte von Photonenreflektoren bis zu Heilsteinen. Gerade Alternativmedizin steht hier hoch im Kurs. Doch wer schützt die Kunden vor Scharlatanen und Betrügern? Die Reportage stellt die brisante Frage, wo die Grenze zwischen persönlichem Glauben und gefährlichem Aberglauben verläuft.
this post was submitted on 03 Jul 2025
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Sehr interessant. Ich habe bei den Coronaleugnern in meinem Umfeld während der Pandemie definitiv ein abdrifzen in esoterische Denkweisen bemerkt: Von "Ich mag die Maske nicht." "Die Maske behindert mein Atmen." "Ich glaub, ich fühl mich öfter krank, seit ich Masken tragen muss." zu "Ich hab gehört, die Impfung macht was mit dem Körper. Die haben das nicht erforscht, wer weiß, welche Einflüsse das alles auf uns hat, wenn wir uns das Spritzen lassen." Und als dann schon quasi alles angezweifelt wurde, weil irgendwelche verborgenen Prozesse durch Maske und/oder Impfung ausgelöst wurden, die die Wissenschaft nicht erklären kann, hieß es immer öfter "die Wissenschaftler sind auch nur normale Menschen, die wissen nicht mehr als du oder ich." Und schon waren alternative Heilmethoden, über die ein paar Videos geschaut wurden, genauso gut und sicher wie wissenschaftlich belegte.
Tja, und als sie dann schon so weit waren, war der Schritt zu "Alle Politiker wollen uns 'die Wissenschaft' andrehen und ignorieren 'Erkenntnisse aus anderen Quellen'. Nur die AfD steht dagegen auf und lässt Andersdenkende wie mich zu!" nicht mehr weit.
Wenn man schon glaubt, dass die ganze "Wissenschaft" einen anlügt, ist der Schritt zu "Politiker, die diese Wissenschaft fördern, sind verlogen" halt nicht mehr weit.
Ich frage mich echt warum die rumschwurbeln müssen und nicht ganz einfach die Wahrheit sagen können "eine Maske zu tragen scheißt mich an"
Ich vermute weil sie genau wissen, dass es klingt wie ein bockiges Kind. Jeder weiß, dass man als Erwachsener halt auch mal die unangenehmen Dinge tun muss: Ja, Jogginghose ist bequemer als Anzughose, aber man geht trotzdem im Anzug ins Büro. Dann kommt jemand daher und sagt dir "Ist zwar nicht das angenehmste, aber zum Wohle aller musst du eine Weile Maske tragen." Da wissen sie genau, wenn sie einfach "hab kein Bock weil unbequem" sagen, stehn sie dumm da. Also schwurbelt man sich einen Grund herbei.