Entgegen des Titels geht's nicht um Urlaub per se, sondern eher um Verreisen.
Ihr seid an eurem Reiseziel angekommen und die Frage kommt auf: "Okay, ich bin hier, was mach ich jetzt?" Oder vielleicht kommt sie bei der Reiseplanung auf. Was ist eure Antwort?
Ich nehme Sightseeing als ein Go-To von vielen wahr. Mir persönlich taugt's gar nicht. Stellt sich mir die Frage, was ich jetzt neues Erleben kann, oder was ich grundsätzlich machen/unternehmen kann/möchte. Ich versuche gerade, mir die Frage endlich mal zu beantworten, möchte diesen Post aber auch nicht zu stark auf mich beziehen.
dennoch weitere persönliche Gedanken
Bezüglich Sightseeing ist der Effekt auf mich meistens "Ah, das gibt's auch in der Realität. Okay."
Fast in jedem Urlaub habe ich im Endeffekt Aktivitäten zugestimmt, auf die ich keine Lust hatte, aber die einzige Alternative, die mir eingefallen ist, war im Quartier zu bleiben. Noch weniger lustig.
Mein Vater kann anfangen, sich für eine beinahe beliebig ausgewählte Gegend zu interessieren, während ich zur gleichen sage, dass ich für den gleichen Effekt nur ein paar Kilometer aus meiner Heimatstadt fahren müsste.
Ich glaube, der Elefant im Raum, den du nicht benennst, ist, dass du mit deinen Eltern (zwangsweise?) verreisen musst und du auf das Ziel bzw. die Gestaltung nicht viel bis keinen Einfluss hast. Wenn du alleine oder mit selbst gewählten Freunden unterwegs wärst, hättet ihr euch ganz schnell ein Motto gegeben, was ihr im Urlaub machen wollt. Bevorzugt Dinge, die ihr üblicherweise daheim nicht machen würdet.
Wenn du kreativ sein willst, besuche offene Werkstätten und / oder buche da Kurse. Wenn es Klettern sein soll, dann geh klettern, wenn es Surfen sein soll, dann ans Meer usw. Pack ein Fahrrad ein oder reise gleich mit dem Fahrrad an. Der Weg ist das Ziel. Irgendwelche Bauprojekte (z. B. in Frankreich), bei denen mittelalterliche Burgen errichtet werden, haben mich z. B. interessiert. Oder ein Cyclo-Camp oder ein Hacker-Camp. Jugendherbergen haben manchmal auch gute Programme. Manchmal darf es auch einfach ein Ort sein, an dem du die Seele baumeln lassen kannst. Berghütte ohne Empfang und ein gutes Buch zum Beispiel. Je nach dem, was dir gut tut.
Meine Eltern beziehen mich schon in die Planung mit ein und beachten auch, dass mich Sehenswürdigkeiten nicht interessieren.
Mit Freund*innen war's für mich mehr eine Ausrede, Zeit mit denen zu verbringen, da waren mir dann die Aktivitäten nicht so wichtig.
Den Sommer war ich mit Freund*innen auch unterwegs und gegen Ende bin ich wieder bei Sachen mitgegangen, auf die ich keine Lust hatte - das war aber, nachdem ich ab der Hälfte des Urlaubs gedacht habe "Von mir aus könnten wir auch wieder zurück fahren." (Die Länge war aim Vorhinein geplant und hat für mich ursprünglich gut geklungen.)