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Das hab ich dieses Jahr auch schon gelesen und fand es sehr interessant, wenn auch ziemlich unangenehm zu lesen. Flory ist kein besonders guter oder sympathischer Mensch und hat ein ziemlich komplexes moralischen Innenleben. Die sozialen Zwänge des Imperialismus wirken erdrückend und schrecklich, die Natur feindselig. Auch die Nebencharaktere sind nicht gerade sympathisch, jeder von ihnen wird genauso wie Flory durch den Kolonialismus verdorben, und die die es vorher schon waren werden dadurch noch schlimmer. Besonders das Ende fand ich beim lesen sehr düster, macht für mich im Nachhinein aber Sinn als metaphorischen Abschluss Orwells mit dieser Zeit.
Warum hat Orwell es dir angetan und hast du sonst noch was von ihm gelesen? Mich persönlich hat 1984 damals vom Hocker gehauen und seitdem bin ich ein Fan.
Ja, das Ende ist echt düster.
Habe Down and Out in Paris and London schon fast fertig und finde es bisher echt gut(Schreibe dazu dann nächsten Kulturfreitag was). Werde mir wahrscheinlich noch Animal Farm und 1984 besorgen, auch wenn ich Romane eher weniger mag.
Das Orwell britischer Kolonialpolizist in Burma war und dann in Paris in ärmlichen Verhältnissen gelebt hat und wie daraus(und aus seinen Erfahrungen aus dem spanischen Bürgerkrieg) er zu seinen politischen Vorstellungen kam interessiert mich am meisten. Die Romane sind tatsächlich Nebensache für mich ^^
Orwell hatte auf jeden Fall ein spannendes Leben und die beiden Bücher kann ich definitiv empfehlen. Falls du Lust auf mehr Bücher hast, die von echten kolonialen Erlebnissen inspiriert wurden, schau dir mal Jose Rizal oder Josef Conrad an. Ich hab zu beiden hier auch schon mal was geschrieben.
Rizal ist so etwas wie der Vater der modernen Philippinen. Er hat zwei Bücher geschrieben in denen er den spanischen Kolonialismus und die katholische Kirche hart kritisiert und ist dafür hingerichtet worden. Beides sind Romane, aber lesen sich eher wie Studien der Gesellschaft mit der Handlung des Graf von Monte Christo.
Conrad ist eher umstritten und nach heutigen Standards frauenfeindlich und rassistisch aber Heart of Darkness ist trotzdem ein faszinierendes, düsteres und in wunderschöner Sprache geschriebenes Fenster in das Leben als kolonialer Angestellter im Congo.
Gibt’s beides umsonst bei Project Gutenberg. Bin gespannt auf dein Urteil zu Down and Out, das hab ich noch nicht gelesen.