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this post was submitted on 31 Jan 2024
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Deutschland
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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
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Ich glaube, es ist eher so, dass Bargeld mit der Zeit eher verdrängt wird. Ein hinkender Vergleich wäre die Abschaffung von Telefonzellen, da jeder ein Handy hat, oder, dass Emails das Faxgerät weiter verdrängen. Oder die schrittweise Abschaffung von Geldautomaten.
Inzwischen braucht man in immer weniger Fällen tatsächlich Bargeld, da es mittlerweile möglich ist, auch Zahlungen von Kleinstbeträgen bargeldlos abzuwickeln. Sei es per Bank-Überweisung, über einen Zahlungsdienstleister, mit Karte, per Handy - die Hürde, Zahlungen bargeldlos zu tätigen ist in den letzten Jahren erheblich gesunken und ist heutzutage ein fester, normaler Bestandteil des Alltags. Bargeldos zu zahlen ist bequem. Irgendwann in der Zukunft wird der Punkt erreicht sein, dass es sich für viele Verkäufer nicht mehr lohnt, eine Bargeldkasse vorzuhalten, da so ziemlich jeder bargeldlos zahlt. Die drei Leute, die dann noch Bargeld zahlen, haben dann halt das Nachsehen.
Ich selbst sehe diese Entwicklung kritisch. Wie @butiloveu bereits angemerkt hat, geht diese Entwicklung auch mit Nachteilen einher. Nicht nur, weil, aus welchem Gründen auch immer, aus der Ferne der Geldhahn abgedreht werden kann, sondern auch, weil es kein "Backup" mehr geben wird. Vor einigen Jahren gab es doch mal den Fall, dass bei so ziemlich allen Kartenlesegeräten ein Sicherheitszertifikat abgelaufen ist und nicht mehr erneuert werden konnte. Die Folge war, dass im ganzen Land die bargeldlose Zahlung nicht möglich war, über mehrere Wochen. Hier hat das Bargeld dann als Backup funktioniert, da es neben dem Giralgeld existiert.
Ein anderes Ereignis (Anekdote): Als ich eines Tages Bargeld am Geldautomaten abheben wollte, ist bei der Auswahl des Betrages die Software des Geldautomates abgestürzt. In der Folge wurde die Karte einbehalten. Sicherheitshalber habe ich diese aber noch telefonisch sperren lassen, um auszuschließen, dass ein Kunde nach mir meine Karte erhält. Dies hat sich während der Corona-Pandemie (zwischen Lockdown und Homeoffice) ereignet, und es hat acht Wochen gedauert, bis ich eine Ersatzkarte erhalten habe. Im Nachhinein wäre es sicherlich schneller gegangen, wenn ich zu einer anderen Bank gewechselt wäre. Hätte ich jedoch nicht noch einen Notgroschen in Form eines dreistelligen Bargeldbetrages zu Hause gehabt, dann hätte sich mein Alltag erheblich komplizierter gestaltet.
Nicht zuletzt - und da muss ich einigen Schwurblern leider Recht geben - bedeutet Bargeld Freiheit. Wer über Bargeld verfügt, kann ohne Einschränkung (freie Wahl, wofür man das Geld ausgibt) dieses Bargeld, in gewisser Weise auch anonym, ausgeben. Natürlich gilt dies auch für diejenigen, die große Dinge mit einem schweren Geldkoffer kaufen. Und Bargeld hat noch einen wertvollen Effekt: Wenn die vielen Scheine für eine Sache über den Tisch gehen, dann kann das richtig weh tun. Es wird einem der Wert des Geldes dadurch bewusst. Diesen Effekt hat man nicht bei Giralgeld.
Ich fände es wünschenswert, wenn uns das Bargeld noch sehr lange erhalten bleibt - allein schon als Plan B, falls die Technik versagt.
Es gibt übrigens digitale equivalente zu Bargeld die keine zentrale Kontrolle (oder ähnliche zentrale Kontrolle wie bei Bargeld) benötigen. Das ist explizit kein Crypto um das vorweg zu schieben.
https://taler.net/en/faq.html
Ist ein Gnu Projekt. Bestimmt auch nicht perfekt aber zumindest ein Ansatz. Irgendwo hängt noch so ein digitaler Euro in der Zukunftsluft aber keine Ahnung was da auf uns zu kommt