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[-] philpo@feddit.de 27 points 1 year ago

Das System KV ist auch einfach so am Ende - wir haben hier im Südwesten im gesamten Landkreis (250k) KEINEN Kinderarzt mehr der neue Patienten aufnimmt. Die KV empfiehlt offiziell die Fahrt nach Freiburg,mit dem Zug 2,5h One-way.

Den sowieso schon überlasteten freien Sitz eines Arztes der altersbedingt aufhörte hat man GESTRICHEN als man ihn nicht besetzt bekam. Begründung: es geht ja auch so.

Bei Frauenärzten gibt es nur noch eine Praxis die neue Patientinnen akzeptiert - die eines Querdenkers der auch anderweitig "inappropriate" zu sein scheint.

Hausärzte sieht kaum besser aus,auch da 5 in Rente gehen binnen der nächsten 3 Jahre.

[-] Laser@feddit.de 22 points 1 year ago

Wenn man den Artikel liest, wird klar, warum keiner Arzt auf dem Land werden will. Man bekommt pauschal 71 Euro pro Patient pro Quartal, egal, wie oft der kommt. Heißt habe ich wenige Patienten, die oft vorbeikommen, habe ich bei der gleichen Anzahl an Behandlungen weniger davon als bei vielen Patienten, die selten kommen. Tendenziell gehen ältere öfter zum Arzt, und die wohnen auch eher ländlich, während die Städte eher jünger sind. Dazu kommen dann wie beschrieben Hausbesuch etc. Da hätte ich dann auch keine Lust drauf.

Durch dieses Vorgehen wälzt die GKV das Problem, dass die PKVen im Alter so teuer macht, einfach auf die Ärzte ab. Das kann es ja auch nicht sein.

Ich bin noch in der PKV, weil ich nicht wechseln kann, aber wenn sie Lösung sein soll, die Grenze noch weiter anzuheben und ansonsten alles so zu lassen, wie es nicht funktioniert, würde ich auch salzig. Von mir aus soll es eine Bürgerversicherung geben, aber wenn ich dann weiterhin bei gewissen Ärzten nur privat abrechnen kann, ist nichts gewonnen. Und wir reden hier nicht von Sonderleistungen.

Ein aus meiner Sicht zumindest interessantes Modell hat diesbezüglich Spanien. Dort betreibt der Staat bzw. die Kommunen die Gesundheitszentren selber und bezahlt auch die Ärzte dort. Dadurch müssen diese kein finanzielles Risiko tragen und sich um Praxis etc kümmern, das macht ja der Arbeitgeber.

[-] UpperBroccoli@feddit.de 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Regional ist so was tatsächlich immer mehr im Kommen. Das gibt es z.B. schon in einigen Gegenden Brandenburgs, wo Gesundheitszentren, also große Gemeinschaftspraxen mit diversen verschiedenen Ärzten, von einem großen Betreiber betrieben werden, z.B. einer Kommune oder einem überregionalen Krankenhaus. Bin mit den Details nicht so vertraut, aber der Charme war genau wie Du schriebst, dass die Ärzte da einfach hingehen - auch auf dem platten Land - und ihren Job ohne Risiko und mit fester Bezahlung machen können.

Bei uns in der Gegend hat eine Ärztin das tatsächlich selber in die Hand genommen und diverse Ärzte (bisher nur Allg.Med.) eingestellt und sogar schon einen zweiten Standort im selben Ort aufgemacht - auch auf dem Land.

this post was submitted on 29 Jul 2023
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