Interessanter Kommentar dazu von Reddit:
Bin vom Fach (Aktuar). Die Inflation hat gerade in der Kraftfahrthaftpflicht und Kaskoversicherung super hart zugeschlagen. Nicht nur dass Ersatzteile und Löhne & Gehälter, sowie Medizinische Behandlungskosten gestiegen sind, die Inflationseffekte wirken auch noch gleich zweifach: Einmal durch den Anstieg der Ersatzteilpreise, dann aber werde viele (Blech-)Schäden, die in der Vergangenheit unter dem Selbstbehalt lagen, nun an die Versicherung gemeldet. Dazu kommen dann noch einige andere adverse Effekte: Durch Covid hat ein Teil der Kunden nicht die SF-Klasse, die für sie angemessen ist, das wird nun auch nachgeholt. Auf den Straßen fährt nun durch E-Auto-Subventionen eine deutlich teurere Flotte umher, etc.
Das alles führt zu einer deutlichen Inflationierung der Schäden, die beim Versicherer ankommen. In Kraftfahrt ist das besonders schlimm, da die Sparte sehr kompetetiv ist und kaum jemand damit Gewinn macht. Viel mehr dienen die Versicherungen dazu, Kunden ins Unternehmen zu ziehen, um ihnen dann profitablere Versicherungen zu verkaufen. Ja, der DVAG-Verkäufer kann euch sicher eine exzellente Haftpflicht und Kfz-Haftpflicht anbieten, aber die BU/Lebensversicherung/Unfallversicherung, die er euch als nächstes anbietet, wird euch durch ein finazielles Tal der Tränen locken.
Die BaFin hat das auch schon aufgeschnappt und stellt pausenlos Anfragen, an die Versicherer. Zudem hat sie verlautbart, dass sie keine dauerhaft defizitären Versicherungssparten akzeptieren wird. Also besteht schon der Zwang, die Prämie nach oben anzupassen.
Das ist für Versicherungsunternehmen und Versicherungsnehmer alles ziemlich schlecht und der einzige der sich freut ist der Werkstattbesitzer.
Womit man in den nächsten Jahren als Kunde rechnen kann:
- Prämien werden steigen (das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht)
- Selbstbehalte in der Kaskoversicherung werden steigen
- Die Werkstattwahl wird zunehmend eingeschränkt werden.