23
submitted 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago) by D_a_X@feddit.org to c/dach@feddit.org

Lena Tauschs Arbeitsplatz ist ein idyllisches Waldstück in der Nähe von Weißenhorn bei Neu-Ulm. Hier arbeitet sie als Revierförsterin. Zu ihrem Beruf gehört aber nicht nur die Pflege des Waldes, sondern auch die Jagd. Lange undenkbar für Lena, denn sie war neun Jahre lang überzeugte Vegetarierin. "Ein Freund von mir hatte Schweine zu Hause und ich hab die sehr geliebt und immer gefüttert", erzählt sie. "Eines Tages waren die Schweine weg und die Wurst da. Und da ist mir einfach bewusst geworden, was da passiert ist." Danach war für sie mit dem Fleisch erst einmal Schluss.

Beim Wild ist der Abschuss gesetzlich vorgeschrieben Den Jagdschein machte sie während ihres Studiums unter der Prämisse, dass sie später im Beruf nicht zwingend jagen müsse, es aber oft Einstellungsvoraussetzung sei, einen Jagdschein zu haben. Dann änderte sich ihre Einstellung aber, als sie lernte, wie im Wald alles miteinander zusammenhängt, wie Mensch, Tier und Natur sich gegenseitig beeinflussen.

Seither isst sie wieder Wildfleisch, das nach gesetzlichen Vorgaben sowieso geschossen werden muss. "Weil der Mensch Ansprüche an den Wald stellt", erklärt sie. "Wir Menschen wollen Holz, Papier, Stühle, Fleisch, Lebensmittel." Daher gestalte der Mensch den Wald nach seinen Bedürfnissen. Da das Wildfleisch dabei sowieso anfällt, ist es für Lena ethisch vertretbar, es dann auch zu essen.

you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
[-] Darukhnarn@feddit.org 18 points 3 weeks ago

Auch wenn du grundsätzlich recht mit der Aussage hast, vernachlässigst du die massive Einbringung von Stickstoff ins Ökosystem. Durch künstliche Düngung haben wir den natürlichen Limes für Schalenwildpopulationen so weit angehaucht bin, das selbst ein Prädator wie der Wolf oder Luchs nicht mehr zu einer Absenkung auf ein natürliches Niveau führen können, da sie in ihrer Populationsentwicklungen denen ihrer Beutetiere folgen. Überhöhte Schalenwildbestände haben daher weiterhin einen überproportionalen Einfluss auf die natürliche Flora/(Fauna). Es kommt zum vermehrten Verbiss, im speziellen von klimaresistenten Baumarten, wodurch wir ohne Jagd in entsprechendem Umfang nur den Sprung zu einer klimatisch angepassten Vegetation schaffen, was in der logischen Konsequenz dann auch allen anderen Arten die Lebensgrundlage entzieht.

Kurz: wir beeinflussen durch unsere Ansprüche an die Lebensmittelproduktion und den Klimawandel die Natur viel zu sehr, als dass Prädatoren einen ernstzunehmenden Einfluss hätten.

this post was submitted on 22 Oct 2024
23 points (84.8% liked)

DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

2020 readers
407 users here now

Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Ursprünglich wurde diese Community auf feddit.de gegründet. Nachdem feddit.de mit immer mehr IT-Problemen kämpft und die Admins nicht verfügbar sind, hat ein Teil der Community beschlossen einen Umzug auf eine neue Instanz unter dem Dach der Fediverse Foundation durchzuführen.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org

___

founded 4 months ago
MODERATORS