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Rauchverbot im Auto zum Schutz von Kindern und Schwangeren geplant
(www.tagesschau.de)
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Ich bin kein Fan der Idee das ganze über Geldstrafen zu regeln, denn Kinder sind von ihren Eltern voll Finanziell abhängig. Dadurch würden die Kinder, welche durch die Strafe eigentlich geschützt werden sollen, am Ende von der Strafwirkung getroffen. Auch und das ist jetzt nur Anekdotisch, habe ich schon mitbekommen, wie bei ähnlichen Situationen die Schuld von und durch die Eltern dann auf die Kinder verlagert wird und sie diese dann auch noch annehmen.
Wir soll man denn sonst bestrafen? Ohne Strafe ist das nur eine Bitte.
Und jede Strafe könnte letztlich von den Eltern auf die Kinder zurückfallen, also warum nicht Geld?
Man könnte zum Beispiel einen Weg über das Jugendamt gehen oder die Eltern verpflichtend zu Aufklärungskursen bei der BZgA schicken. Man könnte auch gleich den Weg einer MPU wählen. Es gibt schon endlose Möglichkeiten. Geldstrafen sind in meinen Augen einfach nur populistische Schnellschusse die am Ende dann doch nur die Kinder treffen. Besonders da die vernünftigen Eltern eh nicht im Auto rauchen.
...und diese Strafen gehen bei solchen Eltern dann nicht zu Lasten der Kinder? Eine MPU ist kostenlos? Das Jugendamt direkt einschalten, die sowieso schon mit den richtig schwimmen Fällen überlastet sind?
Man sollte doch die Kirche im Dorf lassen. Ordnungswidrigkeiten sind mit Geldstrafen zu belegen, wieso sollte das in diesem Fall wirklich anders laufen? Weil es für manche Kinder evtl. vllt ggf. dann auch Konsequenzen gibt von "Eltern", die meinen, sie müssten Strafen auf die Kinder delegieren? Für solche Leute wird es immer eine Möglichkeit geben, ihre Kinder ihr Fehlverhalten spüren zu lassen.
Gut das letzte mit der MPU war jetzt natürlich etwas überzogen, aber mein Punkt ist eben der, dass Geldstrafen wenn es sich um ein Schutzrecht für Kinder gegenüber deren eigenen Eltern handelt nichts bringt und man dort einen anderen Weg gehen muss, da die Geldstrafen eben sonst nur vom Taschengeld abgezogen werden.
Oder eben über MOOCs bei der BZgA, wenn man Kinderschutz als Gesellschaft ernst meint, dann Kostet das halt auch mal Geld.
Entweder ist Passivrauchen so Gesundheitsgefährdend, dass es ein spezielles Gesetz braucht um Kinder zu schützen oder es ist nur ne OWI und dann kann man es auch gleich lassen.
Alles klar. Ich war dafür mit meiner Owi unpräzise. Allerdings stimme ich dir immer noch nicht komplett zu.
Ja, solche Strafen mögen nicht perfekt und für alle Leute greifen, die sich Eltern schimpfen. Es wird aber viel dazu beitragen, dass vielen Kindern geholfen wird und das Bewusstsein - gerade bei den Vernünftigen, die es dennoch machen - dazu schärfen. Ich stimme dir auch zu, dass in einer perfekten Welt so etwas mit anderen Strafen besser gehandhabt werden könnte. Aber ist diese perfekte Welt momentan hier im Raum?
Im ernst: Dont let perfect be the enemy of good. Schritte in die richtige Richtung aufgrund Randproblemen nicht gutzuheißen ("dann kann man es auch gleich lassen" , ist ein Riesenfehler im politischen Diskurs und hilft nur denen, die nichts verändern wollen.
Ich glaube das hier der Ursprung unserer Meinungsverschiedenheit liegt. Ich denke nämlich, dass heutzutage vernünftige Eltern eh nicht mehr im Auto rauchen und diese durch ein solches Gesetz gar nicht erst adressiert werden würden und die Hauptkundschaft eben das von mir beschriebene Klientel ist, sprich Eltern die ihre Kinder nicht besonders Wertschätzen. Während ich grade aus dem letzten Absatz bei dir herauslese, dass du der Meinung bist, dass es noch eine ganze Stange an vernünftigen Eltern gibt die im Auto rauchen und nur ein kleiner Teil dies aus Missachtung der eigenen Kinder tut.
Jein. Das ist sicher ein Teil, wo wir uns unterscheiden. Ich bin überzeugt davon, dass es tatsächlich so ist. Es war auch immer klar, dass man sich nicht vom Handy ablenken lassen sollte...und trotzdem werden bei den regelmäßigen Kontrollen hier morgens viele deswegen rausgezogen. Das Bewusstsein in der allg. Bevölkerung zu schärfen, geht langsam und in vielen kleinen Schritten. Ich habe das subjektive Empfinden, dass das am Beispiel Handys laaaangsam funktioniert.
Das bringt mich zum anderen Punkt, an dem wir uns unterscheiden: Ich lese bei dir einen Hang dazu raus, nur eine perfekte Lösung als sinnvoll anzusehen; ich allerdings auch eine vermeintlich imperfekte Lösung dem Nichtstun vorziehe.
Dem ist aber nicht so. Ich glaube das liegt eben in der unterschiedlichen Einschätzung des Scopes begründend. Ich geh halt davon aus, dass ein Gesetz welches nur Geldstrafen verhängt das Leben der betroffenen Kinder nur schlechter macht und nicht besser, also aus meiner Sicht ist ein Gesetz mit Geldstrafen keine imperfekte Lösung, sondern im Gegenteil eine Verschlechterung des Status Quo. Aus deiner Sicht her raus allerdings, dass der Kreis der Betroffenen größer ist und es eine abschreckende Wirkung bei entfalten kann, kann ich schon verstehen, dass man das als guten ersten Schritt beurteilen kann.
OK, danke für die Diskussion. Ich denke, in diesem Punkt gehen unsere Meinungen einfach auseinander. Agree to disagree. Lass uns beide hoffen, dass nicht du, sondern ich recht behalten werde - für die Kinder. :)
Nach der Argumentation wäre es unmöglich, Eltern für leichtes Fehlverhalten gegenüber den Kindern zu bestrafen. Also irgendwas stimmt da nicht
Vielleicht ist Strafe auch einfach der Falsche weg wenn es um Kinderschutz geht? Dafür haben wir das Jugendamt und die Jugendhilfeeinrichtungen. Wenn man wirklich was an der Lebenssituation der betroffenen Kinder verbessern will, dann muss man eben immer über diese Institutionen gehen.
Führerscheinentzug wäre naheliegender. Charakterliche Eignung, Sanktion nah an der Tat und überhaupt.
Auch ein Fahrverbot kann auf Kinder zurückfallen z.B. weil Fahrdienste zu Hobbies wegfallen. Dazu kommt dass hier keine verkehrstypische Gefahr bekämpft wird. Ob das StVG also überhaupt eine taugliche Rechtsgrundlage ist, darf bezweifelt werden.
Ach - der tödliche Qualm nicht? So ein Glück! 🫠
In dem Thread ging es nun mal darum, ob die Geldstrafe sinnig ist, oder auf die Kinder zurückfällt. Du hattest eine Alternativr genannt, die ebenfalls in die gleiche Kerbe schlägt.
Das heißt nicht, dass das Rauchen besser wäre.
Ich spreche mich für eine Sanktion aus, welche das Problem tatsächlich beseitigt. Wenn die Eltern von den Behörden die Karre eingezogen bekommen und damit gezwungen sind, die Kinder mit Bus & Bahn zum Sport zu schicken, ist Kindern damit wirklich geholfen.
Ansonsten ist die charakterliche Eignung der Klassiker in Sachen Führerscheinentzug. Wer willentlich seinen Kindern Schaden zufügt, ist meines Erachtens wahrhaftig nicht zur Führung eines PKWs geeignet.
Sag' ich jetzt mal als Betroffener, der den Scheiß in der Kindheit durchgemacht hat.
Du meinst Eltern, die den Glimmstängel vor den Kindern nicht ausmachen und dann eine Strafe auf die Kinder runterbrechen, sind vernünftig genug, für ihre Kinder Alternativen zu suchen um zum Sport zu kommen? Wenn es diese überhaupt gibt. Und dass das den Kindern hilft? Wie denn?
Eine komische gleichzeitig sehr pessimistische und optimistische Sichtweise, die für mich keinen Sinn ergibt.
Nochmal: Ich habe das selbst durchgemacht. Zu jedem Training, zu jedem Geburtstag wurde ich mit dem Auto kutschiert, in dem unentwegt gequalmt wurde, weil wir dir nicht 4 Fahrkarten die Woche kaufen, wenn wir ein Auto haben.
Meinst du, man hätte mich ohne Auto plötzlich im Haus eingesperrt?
Ich finde das eine wirklich interessante Frage die du da aufbringst, weil nach meiner Erfahrung gibt es Eltern die das machen würden. Sprich die würden die Kinder dann knall hart mit Hausarrest bestrafen, weil die ja daran Schuld sind, dass das Auto jetzt weg ist.
Meinst du, sie hätten DANN das Geld für die Fahrkarten ausgegeben?
Ich kenne deine Eltern und deine Geschichze nicht. Mag sein, dass es bei dir so gelaufen wäre. Wenn wir aber im Allgemeinen von Eltern sprechen, die ihre Geldstrafen vom Taschengeld abziehen, gehe ich nicht davon aus, dass die Vernunft Einzug erhält, sobald die Strafe nur drastisch genug ist.
Ja. Wenn die Dreckschleuder in der Werkstatt war, haben sie es ja auch getan. Leute verweigern sich in erster Linie deshalb dem ÖPNV, weil sie ja das Auto haben.
Wie gesagt: Mag bei deinen Eltern so gewesen sein. Wir sollten aber nicht deine Situation anschauen, sondern die von Kindern, die unter solchen Umständen zu leiden haben, im Allgemeinen.
Wenn man abstrakte Vorstellungen ohne jede Grundlage über die Erfahrungen von Betroffenen stellt, kann man sich aus Themen auch einfach raushalten.
Wenn man einen Diskurs über ein allgemeingültiges Gesetz bestreitet, sollte man sich im Gegenteil nicht ausschließlich auf seine anekdotischen Erfahrungen stützen.