this post was submitted on 16 Mar 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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Sorry, aber das macht wirklich keinen großen Sinn so darüber nachzudenken.

Wir haben hier einen oberflächlichen allgemein-journalistischen Artikel. Davon auszugehen, dass die chemischen Details hier irgendwie so einfach verwertbar wären, ist erfahrungsgemäß äußerst leichtsinnig.

Laut Artikel ist diese Substanz pulverförmig und besteht aus Alkohol und Nitrat. That's all.

Alkohole, wir wissen noch nicht einmal, ob wir guten Gewissens von Trinkalkohol=Ethanol ausgehen können oder irgendein anderer Stoff aus der chemischen Stoffgruppe der Alkohole gemeint ist, sind in der Regel flüssig.

Nitrat ist ein Ion, dass für sich alleine nicht stabil ist, sondern immer einen Bindungspartner braucht. Entweder ein Kation, mit dem es ein Salz bilden kann, Wasserstoff, mit dem es Salpetersäure bilden kann, oder irgendeine organische Verbindung (Alkohol wäre da möglich) mit dem es zu einem Ester reagieren kann.

Selbst wenn es sich um Trinkalkohol handeln sollte, kann der nicht einfach ein Ion bilden, damit ist das Nitratsalz raus. Könnte nun sein, dass wir im einfachsten Fall eine Ester-Verbindung aus Nitrat und Ethanol haben. Das ist aber eine chemische Bindung, die sich nicht einfach wie ein Salz in Lösung bringen lässt, sondern im Ergebnis ein Molekül mit ganz anderen Eigenschaften hervorbringt. Sowohl was den berauschende Effekt, wie auch allgemein die Verstoffwechselung in der Kuh angeht.

Da lassen sich leider nicht so einfach Vorhersagen machen, weder in die eine, wie in die andere Richtung, wie sich das am Ende für die Kuh insgesamt und auf Milch- und Fleischqualität im Speziellen auswirkt.

Im Übrigen geht's dabei auch nicht nur darum, ob der Stoff selbst sich nachweisen lässt. Sondern auch um seine Stoffwechselprodukte oder den Einfluss auf ganz andere Stoffe und deren Konzentrationen. Skepsis ist daher natürlich nicht falsch, wenn es um den Einsatz eines neuen Stoffes geht, aber die sollte man halt dazu nutzen diese Fragen ordentlich wissenschaftlich zu untersuchen.

Die Vorstellung, dass das ja so ähnlich ist, wie wenn man jetzt den Kühen nen Verdauungsschnaps dazugibt, finde ich zwar auch irgendwo zwischen witzig und bedenklich, aber mit der Realität hat das vermutlich gar nichts zu tun.