this post was submitted on 28 Aug 2025
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Netzkultur / Netzpolitik
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In diesem Fall ist die Forderung allerdings sinnvoll und die Senioren-Union steht damit auch nicht alleine da.
Ich hatte neulich z.B. selber den Fall, dass ich Glück hatte, einen Paketboten gerade noch zu erwischen, der eigentlich schon eine Karte in meinen Briefkasten geworfen hatte. Hätte ich ihn nicht erwischt, hätte ich (ohne meine Einwilligung dafür gegeben zu haben) zu einer ausschließlich appgesteuerten Packstation gemusst. Und ich sehe nicht ein, mir eine App runterzuladen, die meine Daten absolut nicht für sich behält, weil DHL seine Paketboten so unter Zeitdeuck setzt, dass er keine zehn Sekunden warren kann bis ich zur Tür komme, stattdessen alle Klingeln an meiner Mietskaserne drückt (was dazu führt, dass ich den Summer nivht mehr bedienen kann) und dann über meinen Kopf hinweg entschieden wird, mich das Paket nicht wie üblich in einem Paketshop abholen zu lassen. Von Bankkonten mit Appzwang, dem (versuchten) Appzwang zur Kontaktverfolgung während Corona, den Schließen von Bankfilialen (was machen Menschen, die keinen Computer/Handy bedienen können oder sich keins leisten können?) und so weiter ganz zu schweigen.
Auch wenn ich selber ein Befürworter einer (vernünftigen und den Datenschutz achtenden) Digitalisierung bin, finde ich dass gerade weil die Entwicklung der digitalen Räume und Funktionen so schlecht umgesetzt wirs, muss man auch sich gegen ein digitales Leben entscheiden dürfen, ohne dafür aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden und wichtige Erledigungen nicht mehr machen zu können.
Ich dachte, die leiten nur an Packstation weiter, wenn man das in der App freischaltet. Gibt auch anders nicht so viel Sinn.
Offenbar nicht. Wie gesagt, ich hab das nie freigeschaltet.
Aha.
https://www.dhl.de/de/privatkunden/hilfe-kundenservice/packstation/probleme-loesungen.html
Steht halt alles nicht auf der Benachrichtigungskarte. Wie soll das jemamd ohne Internetzugang herausfinden? Am Schalter. Dann kann man es auch direkt in einen Paketshop umleiten. Pakete ohne Einverständnis an eine App-Only-Packstation zu liefern ist einfach Arsch und führt nur zu unnötigem Aufwand auf Empfängerseite. Und das nur, weil DHL (und andere Lieferdienste) ihre Fahrer überlasten.
Stand auf der Karte denn irgendwas von App?
Ein Analogleber würde die Hotline anrufen oder auf blöd hingehen.
Da stand drauf "Wurde an appgesteuerte Packstation XYZ geliefert". Und ich kenn die, die liegt manchmal auf meinem Einkaufsweg. Die hat kein Display.
Aber eigentlich gehts darum auch nicht. Es geht darum, dass Menschen auch auf digitale Dienste verzichten können müssen, ohne dass ihnen das Leben dadurch deutlich und unnötig schwerer gemacht wird.
Die App wurde ja nicht gebraucht. Ich sehe nicht, wo da ein Recht auf analoges Leben eine Rolle spielen würde.
Selbst wenn man eine App brauchen würde, wäre das eher kein Problem. Man muss eben dafür sorgen, dass jemand das Paket annimmt. Ich würde empfehlen, mal nachzuschlagen, wie es mit dem Recht auf ein menschenwürdiges Leben bzw Existenzminimum aussieht. Da kann man sich dann vorstellen, wie so ein Analogrecht in der Praxis aussehen würde.
Die Nichtbenutzung der App würde mit rinem erheblichen Mehraufwand einhergehen.
Digga, ich war zuhause!
Ich bin krankheitsbedingt Bürgergeldempfänger, ich muss da nix nachschlagen. Nur weil Sache A verbessert werden muss, heißt das nicht, dass Sache B deswegen nicht gefordert werden kann. Aber netter Whataboutism.
Die App hättest du laut DHL nicht gebraucht.
Hattest du geschrieben. Du, denkst nicht wirklich, dass ein Analogrecht heißt, dass du x Minuten Wartezeit für Paketboten einklagen kannst. Oder?
Nein. Ich hatte versucht, darauf hinzuweisen, wie Rechte funktionieren. Ich sehe da nichts, was dich daran hindert, ein analoges Leben zu führen. Also auch nichts, was sich mit einem Recht darauf ändern würde.
Dein Leseverständnis ist auch nicht vorhanden, oder?
Ein Recht, für das man erheblichen Aufwand betreiben muss um es zu nutzen, ist kein wirkliches Recht.
Das ist eine nachvollziehbare Sichtweise. Vielleicht sollte man allerdings auch überlegen, wie die Rechte von anderen das beeinflussen könnten.
Wie denkst du, sehen Gerichte und Behörden das? Durch deine Erfahrung mit Bürgergeld hast du vielleicht eine Meinung dazu.
Ich wurde an einer normalen Packstation schon mehrmals von ausländischen Personen auf Englisch angesprochen wie sie denn an ihr Paket kämen, nachdem es bei mir, für sie überraschend, reibungslos funktioniert hat. Sie haben per Email/Tracking die Benachrichtigung bekommen, dass das Paket in die Packstation umgeleitet wurde, haben aber den Zugang nicht freigeschaltet und Kärtchen auch nicht bekommen (gibt es in meiner Stadt schon seit Jahren nicht mehr verlässlich). Ich muss ihnen dann leider erklären, dass sie vermutlich an ihr Paket nicht mehr rechtzeitig ran kommen. Selbst wenn man schon einen verifizierten DHL Login hat dauert das Freischalten der Packstation über den Postweg auch nochmal ca. eine Woche. Das ist glaube ich sehr vielen nicht klar, die die Bürokratie hier nicht gewohnt sind. Hab das dann auch mal am Schalter angesprochen und nein, es gibt keine Fallback-Möglichkeit in dem Fall doch noch an das Paket zu kommen, nur App oder Kärtchen und Kärtchen sind ein Glücksspiel. 🤷
App-Packstationen werden meines Wissens nach aber nicht mit umgeleiteten Paketen beliefert wenn nicht die Packstation in der App freigeschaltet hat. Aber ich traue der DHL mittlerweile echt alles zu...
Ach ja, der Freischaltcode per Post. Früher hat man da auf die schleppende Digitalisierung geschimpft. Jetzt kommen Leute und sagen: Bitte mehr davon.
Man kann übrigens unter https://www.dhl.de/keine-ps-zustellung ganz spezifisch der Zustellung an app-exklusive Packstationen widersprechen. Keine Ahnung, warum diese Packstationen opt-out statt opt-in sind, aber immerhin gibt es die Möglichkeit.