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Tagesschau.de | Subunternehmer - "System der Ausbeutung" bei Amazon?
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Ich versuche ja wo möglich Amazon zu meiden, aber was Auswahl und Service angeht können andere Händler leider idR nicht mithalten.
Das sehe ich etwas anders.
Auswahl: Amazon wirkt auf den ersten Blick so als gäbe es dort alles. Tausende Seiten voll mit Produkten. Allerdings ist dort auch eine riesige Masse an Chinamüll dabei. Das Bewertungssystem ist komplett kaputt und zugespammt, sodass man anhand dessen auch nicht erkennen kann, welche Produkte von niedriger Qualität sind oder nicht. Dazu kommt noch dieses total schrottige Frage-Antwort-System, in denen irgendwelche Boomer Fragen mit "Weiß ich doch nicht!" beantworten (was u.a. daran liegt, dass die Fragen per Mail versendet werden und die Fragestellung sehr persönlich formuliert ist, was ~~alte~~ nicht so internetversierte Menschen überhaupt nicht raffen. Ultralativ hat dazu mal ein Video gemacht).
Versand: Ob ich amazon Prime nutze oder nicht, macht irgendwie keinen Unterschied. Meist kommt das Zeug erst nach frühestens vier Tagen an und das gilt auch, wenn amazon es selbst versendet. Highlight was ich diesbezüglich einmal hatte: Versand an einen amazon Locker, wurde dort nach 8 Tagen eingeliefert, Subunternehmer war Hermes Versand. Andere Händler sind hier deutlich besser, am Montagabend habe ich z.B. PC-Teile bei Caseking bestellt, die waren Mittwoch Mittag bei mir.
Einzig beim Service kann ich es etwas verstehen. Rückgaben bei Amazon sind überhaupt kein Problem. Ich kann defekte Sachen Monate nach dem Kauf zurückgeben und kriege sehr schnell eine Rückerstattung. Kleinere Händler haben nicht die Gewinnmargen um so ein System einzuführen, da man amazon hier stellenweise auch sehr gut bescheißen kann.
Naja, das mit dem China-Schrott stimmt schon aber am Ende hat amazon von einer Warengruppe halt immer noch mehr unterschiedliche Produkte im Katalog als mancher Fachhändler.
Dass ich dann auch noch zu meinen Schuhen, noch einen Duschkopf und Gewürze in der selben Bestellung mitordern kann statt drei mal zu bestellen, drei mal Formulare auszufüllen, drei mal Versand zu zahlen, macht den Einkauf halt einfacher.
Das wirklich große Ding ist aber halt der Service.
Wenn ich bei Amazon bestelle, weiß ich dass ich keine Probleme habe. Und wenn irgendwas ist, ist einfach und schnell zurückgeschickt und ich habe mein Geld wieder. Da habe ich bei anderen Händlern halt schon oft andere Erfahrungen gemacht.
Und gerade diese Einfachkeit und Bequemlichkeit ist halt ein riesen Faktor, den scheinbar kaum ein Händler bereit oder in der Lage ist anzubieten.
Da braucht man sich aber auch nicht wundern, wenn Amazon weiter der Marktführer bleibt.
So sehr ich Amazon auch nicht mag (und ich kaufe da immer noch mehr als ich sollte und mir eigentlich lieb ist) es ist halt so unglaublich einfach und bequem. Bei Amazon ist es klick, klick. Bestellt, bezahlt.
Bei anderen Shops muss man dann erstmal durch den Account anlege Prozess durch und hoffen dass das gewünschte Zahlungsmittel auch funktioniert. (Ja das ist der absolute worst case, aber so ist es mir halt schon bei einigen Shops gegangen). Da gewinnt am Ende leider häufig der Komfort, den Amazon bietet. 🤷
Das Argument habe ich noch nie verstanden. Ich hab' z.B. in Chrome meine Adresse gespeichert und die wird in fast jedem Shop autogefüllt - ich muss nur hier und da mal die Hausnummer noch manuell eintragen.
Die Registrierung ist damit sehr schnell gemacht und wenn ich da später nochmal einkaufe, muss ich mich einfach nur einloggen. PayPal zu hinterlegen ist auch kein Hexenwerk und dauert ebenfalls nur ein paar Sekunden.
Viel komfortabler ist Amazon da auch nicht. :)
Das mag ja sein, dass das für dich mit der Adresse einfacher ist als für mich. Und wenn Klempnerbedarf Paschulke jetzt kein PayPal unterstützt sondern nur Barzahlung per Brieftaube wird's auch direkt nochmal komplizierter.
An der Tatsache, dass ich meine Daten dann noch weiter verteilt habe als mir eh schon lieb ist ändert das beides auch nichts.
Und: wenn das ein Shop ist von dem ich weiß, dass ich da sehr wahrscheinlich häufiger bestelle, klick ich mir auch einen Account. Mein Problem sind eher so Dinge, die man ein mal bestellt oder ein mal alle drei Mars Jahre.
Ein Boykott ist halt immer auch für den (nicht-)Kunden etwas Aufwand.
Amazon hat einfach den Vorteil, dass es durch die vielen Händler eben diese breite Auswahl an einem Ort zentralisiert. Eben deswegen bräuchte es optimalerweise offene Standards, nach denen Online-Händler ihre Shops pflegen können bzw. die unterliegende Software arbeiten kann, die es unabhängigen Tools ermöglicht, selbstständig und automatisch Angebote einzuholen und darzustellen. Also wie idealo und Geizhals, aber ohne diese "idealo-Händler" usw.
Die Auswahl ist das Eine, zT wird Amazon eh von tausend Kopien des selben Produkts überschwemmt.
Und wenn man genau weiß, was man sucht findet man es oft auch bei anderen Händlern.
Was Andre oft nicht bieten ist die Einfachkeit mit der bei Amazon alles läuft:
Retoure? Kein Problem, hier ist ein QR-Code, geh zur Post, musst dich um nichts mehr kümmern. Geld zurück oder Mazon Guthaben? Alles erledigt.
Ware defekt? Im Prinzip gleiches Prozedere, kein langes Rumdiskutieren mit dem Support, Alles easy.
Bestellung kommt nicht an? klar, schicken wir nochmal raus, hast du in drei Tagen.
Das bieten die meisten anderen Händlern halt nicht.