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Rechtschreibrat: Geliked, geliket oder gelikt?
(www.heise.de)
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Das liegt leider am Shitstorm, wenn die Grundregeln der Grammatik betont und gewahrt werden und Topdown-Auswüchse, die du wohl meinst, da nicht passen
Ist das wieder die alte Mär, dass irgendjemand zum gendern gezwungen wird? Also quasi das Gegenteil, was bspw. in Hessen momentan Realität ist, wo Leuten verboten wird zu gendern?
Um das ganze Thema mal anzureißen:
Der Rat hat sich dazu geäußert, zuletzt Ende 2023. Antwort: nein zu Gendern… größtenteils.
Hier die Begründungen. Gendern in seinen heute meist gelebten Formen ist ein netto-Nachteil für Leute die
Man merke aber: das sind meines Erachtens nach ja alles keine prinzipiellen Absagen an das Konzept, nur Kritikpunkte an den aktuell real genutzten, de facto Umsetzungen. Die bemängelten Nachteile für Gruppen, die vermutlich doch einige Prozent der Bevölkerung ausmachen, sind ja keine grundsätzlich unlösbaren Probleme (Update der Screenreader-Softwaren, ausgeschriebene doppelt nennende Form ohne Sonderzeichen verwenden, auf eine Variante wie (die nicht ganz problemfreie) Verbsubstantivierung („Lehrende“) einigen, etc).
Der Rat gesteht sich außerdem ein, dass Gendern alleine das Problem gesellschaftlicher Benachteiligung und/oder Ausgrenzung nicht lösen kann. Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Ich stimme ihnen tendenziell zu. Eine wirklich inklusive Lösung ist nicht nur grammatikalisch stringent, sondern auch von allen für alle leicht anwendbar. Und ohnehin wären wir besser dran, uns von Geschlechterrollen von vor 50 bis 150 Jahren zu lösen.
Feige* ließe sich allerdings meiner Meinung nach ein bisschen auf einen verdächtig kurz gehaltenen Punkt in der Begründung anwenden, und zwar die Frage, ob man es nun in der Praxis verbieten (oder vorschreiben) solle, z.B. an Hochschulen – hier macht der Rat es sich leicht, indem man Formulierungen verwendet wie eine Verwendung kann „[…] zu beobachten“ sein, oder ob Hochschulen ein Recht auf Abweichung von der amtlichen Rechtschreibung hätten „ist strittig“. Naja. Sprache ist halt schwierig.
*Der Kommentar war ursprünglich als Antwort auf den Beitrag zwei Ebenen weiter oben verfasst worden.
Naja, es gibt schon die Fälle von Punktabzug für Studenten, die in ihren Arbeiten nicht gendern. Oder entsprechende Kommunikations-Leitfäden, die der Arbeitgeber als Vorgesetzter gegenüber seinen Mitarbeitern durchsetzen kann.
In Dissertationen ist das korrekte Gendern auch wichtig um bspw. Koherte eindeutig zu benennen.
Beispiel:
Im Rahmen der Studie wurden 8 Lehrer befragt...
Im Rahmen der Studie wurden 8 Lehrerinnen und Lehrer befragt....
Im Rahmen der Studie wurden 8 Lehrer:innen befragt...
Annahmen:
Anscheinend nur 8 männliche Personen die Lehrer als Beruf haben;
oder 8 Männer und 8 Frauen oder doch nur 8 Frauen und 1 Mann;
Oder 8 Personen vom Beruf Lehrer egal ihres Geschlechts.
Wenn in einer wissenschaftlichen Arbeit/Umfrage/... das Geschlecht für relevant gehalten wird, sollte man es explizit nennen, also z.B. "4 Männer, 3 Frauen und eine nicht-binäre Person".
Das Geschlecht kann je nach Kontext relevant sein, muss es jedoch nicht automatisch, diese Regelungen schreiben es meines Wissens aber immer vor. Es ging mir aber auch nicht um die Sinnfrage, sondern um die Aussage, dass es keinen "Zwang" zum Gendern gab/gibt.
Beim Arbeitgeber sehe ich 0 Probleme.
Darum geht es mir auch nicht. Sondern darum, dass es die Verpflichtung zum Gender ("Zwang") eben doch gab bzw. gibt.