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submitted 11 months ago by Benutzer@feddit.de to c/dach@feddit.de
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[-] amki@feddit.de 7 points 11 months ago

Ist eigentlich logisch denn in diesem Konflikt kann man nicht wie sonst sehr beliebt gut gegen böse darstellen.

Beide Seiten haben mehr als genug auf dem Kerbholz das sie nicht mehr als gut durchgehen und ein Konflikt böse gegen böse ist zu kompliziert, da müsste man nachdenken und eine differenzierte Meinung haben aber das ist gerade nicht in Mode.

In diesem Faden kann man eindrucksvoll sehen das eigentlich niemanden interessiert was andere denken sondern nur ob man das Label "Antisemit" draufpappen kann oder nicht.

[-] occhineri@feddit.de 4 points 11 months ago* (last edited 11 months ago)

Ist mir mittlerweile wirklich egal wer böse sein soll und wer nicht. Ich fände es einfach schön, man würde international mit der Integrität jedes Landes und jedes Volkes derart behutsam umgehen wie mit derjenigen Israels. Ein Angriff auf Israel ist antiisraelisch, ein Angriff auf Palästinenser antipalästinensisch, ein Angriff auf die Ukraine antiukrainisch, ein Angriff auf Kurden antikurdisch, ein Angriff auf Tigriner antitigrinisch, etc. Und allesamt damit absolut verurteilenswert. Und jede militärische oder paramilitärische Organisation die irgendwo einmarschiert ist eine Terrororganisation.

[-] Spzi@lemm.ee 1 points 11 months ago

Es ist halt eine Frage der Perspektive, ob ein Angriff als Verteidigung gewertet wird und damit als legitim eingeordnet werden kann. Das hängt stark mit der Frage zusammen, wem ein Gebiet eigentlich gehört. So gesehen kann auch das Verurteilen von Angriffen anti-X sein.

Wer den Status Quo einer Unrechtssituation billigt, und Aufbegehren dagegen verurteilt, unterstützt die Unterdrücker, so die Logik. Im Fall Israel-Palästina findet man entsprechende Argumentationen in beide Richtungen, so wie auch bei Ukraine-Russland.

[-] Benutzer@feddit.de 6 points 11 months ago* (last edited 11 months ago)

Ich hatte hier bereits vor einigen Tagen einen Beitrag geteilt, über die Probleme der deutschen Kulturlandschaft mit Antisemitismus und leider sehe ich mich mit diesem Beitrag der taz bestätigt.

Die Künstler die nicht schweigen, winden sich um entweder Gründe zu finden, warum die Palästinenser gar nicht anders konnten:

Nun sollte man einem Gegenüber nicht jedes Schweigen grundsätzlich als negativ auslegen. Angesichts der im Namen der Palästinenser von der Hamas begangenen, schier unaussprechlichen Taten ist ein vorläufiges Innehalten menschlich nur allzu nachvollziehbar. Wäre es. Würden sich unter der kollektiven Atempause des Betriebs nicht bereits erste intellektuelle Verrenkungen seines Personals sichtbar machen.

Ein in der hippen Kunst- und Theater-Bubble gern geteilter Text der vergangenen Tage, stammend aus der Feder der visuellen Künstlerin und Designerin Tasnim Baghdadi, hält fest, dass die Annahme, die Hamas handle im Namen des palästinensischen Befreiungskampfes, ein Missverständnis sei, das Tragische an der Sache sei jedoch, dass den Palästinensern „keine andere Wahl bleibt, nachdem sie 16 Jahre lang eingesperrt und bombardiert wurden“. Ihre Bemerkungen bei Instagram schließt die Zürcher Künstlerin parolenhaft: „End the occupation and free Palestine.“

oder sie unterstützen die Massaker der Hamas direkt:

Angesichts dessen wirken Relativierungen, abstrakte Distanznahme und oftmals bemühte Beide-Seiten-Argumentationen toxisch. Vollends enthemmt zeigen sich Accounts wie @radikalbehindert, hinter dem eine österreichische Ak­ti­vis­t:in steht, bestens vernetzt in Kulturkreisen. Ihr Post, abgerufen am 9. Oktober, nur zwei Tage nach dem Beginn des Islamistenterrors, zeigt die Illustration eines Gleitschirmfliegers, auf dessen Fallschirm eine palästinensische Flagge prangt – eine Anspielung auf Hamas-Kräfte, die sich mutmaßlich per Luftweg über die gesicherten Grenzanlagen hinwegsetzten. Unter dem Bild in englischer Sprache folgender Satz: „So sieht Dekolonisierung aus. Das ist es, was eine Revolution braucht. So sieht Landverteidigung aus.“

Viele dieser Posts wurden in der Zwischenzeit gelöscht, aber es reichte nicht einmal für eine Entschuldigung.
Das ist so ein perfidies verhalten was hier Teile der linken Kulturszene an den Tag legen: Auf der einen Seite wird sich jeden Tag für Feminismus und LGBTQ+ eingesetzt und darüber diskutiert welche Wort man heutzutage besser nicht mehr benutzen sollte, weil sie "ableistisch" sind, auf der anderen Seite werden Männer gefeiert die Frauen vergewaltigen und Babies ermorden.
Wie können die mit einer solch enormen kognitiven Dissonanz einfach weitermachen in ihrem Aktivismus?

Dabei wäre, um in der deutschen Öffentlichkeit und im kulturellen Anti-Israel-Mainstream anzuecken, nicht einmal Mut nötig. Courage, wie sie die Anhänger des Teheraner Fußballvereins FC Persepolis beweisen. Angesichts von Regimeanhängern, die aus Unterstützung der Hamas Palästinafahnen schwenkten, skandierten sie: „Schiebt euch die palästinensische Fahne in den A****.“ Man muss sich die derbe Sprache der Fans im Azadi-Stadion nicht zu eigen machen, um die erlesene moralische Klarsicht ihrer Sprechenden auszumachen. Angesichts der bestialischen Zäsur, die die Ereignisse vom 7. Oktober darstellen, fehlt eine solche Klarsichtigkeit den hiesigen Kulturleuten – Stand jetzt – eklatant.

Wenn Anhänger eines iranischen Fußballclubs eine klarere Kante gegen antisemitischen Terror zeigen, als die hiesiegen Kulturleute, dann kanns so einfach nicht weitergehen.
Für mich war die letzte Woche jedenfalls eine Zäsur mit der deutschen Kulturlandschaft.

[-] Lhianna@feddit.de 29 points 11 months ago

Antizionismus ist nicht Antisemitismus. Ich kann die Verbrechen gegen die Menschlichkeit die der Staat Israel regelmäßig begeht verurteilen und dies nicht darauf beziehen, dass diese Taten von Juden begangen werden.

Dieses Konzept scheint leider nicht weit verbreitet zu sein.

[-] dumdum666@kbin.social 0 points 11 months ago

Du scheinst nicht zu wissen was Antizionismus bedeutet. Unter „Antizionismus“ wird alles aufsummiert, dass Israel das Existenzrecht abspricht.

Sprichst du Israel also das Existenzrecht ab?

[-] Lhianna@feddit.de 0 points 11 months ago* (last edited 11 months ago)

Ich spreche Israel genau wie jedem anderen Staat auf der Welt das Recht ab im Rahmen der "Selbstverteidigung" Kriegsverbrechen zu begehen.

Edit: und bevor du fragst: genau so verurteile ich auch die Terroranschläge der Hamas. Mein Punkt ist lediglich, dass Kritik an Israel keine Unterstützung von Terror bedeutet. Man kann in diesem Fall einfach beide Seiten scheiße finden.

[-] dumdum666@kbin.social 0 points 11 months ago

Ok, was genau hat das Thema Kriegsverbrechen aber mit Antizionismus zu tun, von dem du zuvor gesprochen hast?

[-] Lhianna@feddit.de 0 points 11 months ago

Antizionismus bedeutet den Staat Israel als jüdischen Staat nicht zu unterstützen (das ist übrigens auch die Definition der BpB). Ohne diese religiöse Komponente ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass es zu solchen Verbrechen kommen würde.

[-] luxuslurch@feddit.de 0 points 11 months ago

Aah, es darf also nicht einen (in Zahlen: 1) jüdischen Staat geben. Frage für einen Freund: wann sprichst du den explizit islamischen Ländern das Existenzrecht ab?

[-] Lhianna@feddit.de 0 points 11 months ago

Nicht unterstützen ist nicht Existenzrecht absprechen.

[-] luxuslurch@feddit.de 0 points 11 months ago* (last edited 11 months ago)

Du scheinst nicht zu wissen was Antizionismus bedeutet. Unter „Antizionismus“ wird alles aufsummiert, dass Israel das Existenzrecht abspricht.

Dann sind wir wieder bei dem Punkt: "Du scheinst nicht zu wissen was Antizionismus bedeutet." Ich zitiere noch mal den allerersten Satz der von dir angeführten bpb:

Der Antizionismus ist eine politische Ideologie, die sich gegen den Zionismus und damit gegen den Staat Israel als jüdischen Staat wendet. Antizionismus geht oft mit Antisemitismus einher, Antisemiten nutzen in ihrer Propaganda häufig den weniger tabuisierten Antizionismus.

"häufig" ist dabei eine diplomatische Untertreibung. Es gab und gibt nicht eine "antizionistische" Protestbewegung, die nicht gerne Israel insgesamt von der Landkarte gestrichen hätte. https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/37954/antizionistischer-antisemitismus/

[-] Ooops@kbin.social 0 points 11 months ago

Ja, wenn du wie die deutschen Medien das Märchen erzählen möchtest, dass "Israel töten großflächig Zivilisten und zielt auf Journalisten" in irgendeiner Weise den schrecklichen Terrorismus der Hamas weniger schlimm macht, dann hast du Recht.

Wir sind alle schreckliche Antisemiten, die Hälfte der Israelis sind Antisemiten, jüdische US-Politiker sind Antisemiten und jeder andere auf der Welt, der glaubt, dass Kriegsverbrechen und Völkermord auch dann Kriegsverbrechen und Völkermord bleiben, wenn sie von Israel begangen werden, sind Antisemiten.

Fühlst du dich jetzt besser, brav die Parteilinie der israelischen Regierung (seit Jahrzehnten übrigens schon) vertreten zu haben, die jede Kritik an ihnen als Antisemitismus verunglimpft? Oder möchtest du vielleicht mal selber nachdenken?

[-] Nobsi@feddit.de 0 points 11 months ago

Ich glaube du musst mal gras anfassen. Hamas sind terroristen. Fertig.

[-] Ooops@kbin.social 0 points 11 months ago

Richtig. Genau das habe ich oben gesagt...

Die Hamas sind Terroisten.

Wenn Israel Kriegverbrechen begeht und Journalisten tötet und Brandmunition über dicht bewohnten Gebieten abwirft sind die Hamas immer noch Terroisten.

Zumindest für jeden, der Verstand besitzt. Trotzdem wird so getan als, wäre Kritik an Israels Regierung eine Verharmlosung der Hamas wäre. Terrorismus bleibt Terrorismus. Dass es auch noch andere Verbrecher gibt, ändert daran nichts.

Oder muss ich jetzt alle Verbrechen auf der Welt ignorieren, so lange es noch irgendein schlimmeres Verbrechen gibt. Weil schließlich verteidige ich dieses Verbrechen ja dadurch, dass ich wage zu behaupten, dass es nicht das einzige Verbrechen auf der Welt ist.

[-] federalreverse@feddit.de 0 points 11 months ago* (last edited 11 months ago)

Trotzdem wird so getan als, wäre Kritik an Israels Regierung eine Verharmlosung der Hamas wäre.

Darum geht es in dem Beitrag nicht. Und darum geht es auch in dem Kommentar von Benutzer nicht. Soweit ich das herausgelesen habe. Oder?

Im Artikel geht es um Leute, die beispielsweise behaupten, die Hamas führe einen legitimen Freiheitskam[pf]. Du verschiebst gerade die Torpfosten und tust so, als würde der Artikel/Kommentar das Thema Israelkritik behandeln.

Edit [markiert]

[-] Benutzer@feddit.de 0 points 11 months ago* (last edited 11 months ago)

Trotzdem wird so getan als, wäre Kritik an Israels Regierung eine Verharmlosung der Hamas wäre.

Darum geht es in dem Beitrag nicht. Und darum geht es auch in dem Kommentar von Benutzer nicht. Soweit ich das herausgelesen habe. Oder?

Korrekt, Kunstschaffende die Israel kritisieren habe ich nicht ins Spiel gebracht.

Im Artikel geht es um Leute, die beispielsweise behaupten, die Hamas führe einen legitimen Freiheitskam. Du verschiebst gerade die Torpfosten und tust so, als würde der Artikel/Kommentar das Thema Israelkritik behandeln.

Auch korrekt: mir geht es um Personen, wie die von mir aus dem Artikel zitierte, welche solche Illustrationen 2 Tage nach den Massakern der Hamas verbreiten.

this post was submitted on 15 Oct 2023
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