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submitted 1 year ago by Arbic@feddit.de to c/dach@feddit.de

Die Hälfte des Tagesschau Artikels ist wie antisemitisch und scheiße Gretha Thunberg und FFF international ist.

Kritik gibt es aber nicht nur an der schwedischen Klimaaktivistin, sondern auch an der von ihr gegründeten Bewegung "Fridays for Future". Diese hatte auf dem Instagram-Account von einem "Genozid" an den Palästinensern sowie dem "Apartheidsstaat" Israel gesprochen und ein "sofortiges Ende der Besatzung" gefordert

Diese Aussagen sind zwar durchaus kontrovers, aber meiner Meinung nach wirklich nicht völlig von der Hand zu weisen. Und es wird eben im Artikel direkt sehr hart mit der Antisemitismus Keule geschwungen.

Wie bereits bei einem ähnlichen Post in der vergangenen Woche musste Thunberg heftige Kritik einstecken. Ihr wird Einseitigkeit sowie Antisemitismus vorgeworfen, da die Schwedin zuvor die 1.400 israelischen Todesopfer des Großangriffs der Hamas sowie die in den Gazastreifen verschleppte Geiseln unerwähnt ließ. Später ergänzte sie: "Es versteht sich von selbst - dachte ich zumindest - dass ich gegen die schrecklichen Angriffe der Hamas bin."

Es wird in deutschen Medien halt viel zu oft Unterstützung Palästinas mit Unterstützung der Hamas und Antisemitismus gleich gesetzt.

Dieser Artikel vom Guardian geht das ganze meiner Meinung nach deutlich neutraler an.

https://www.theguardian.com/environment/2023/oct/23/backlash-over-european-climate-activists-support-for-palestine

Dutch authorities detained 19 activists from Extinction Rebellion on Monday after they occupied the entrance to the international criminal court and claimed Israel’s prime minister, Benjamin Netanyahu, had committed “war crimes” and presided over an “apartheid regime” – charges that the Israeli government denies.

Die Blockade Gazas von Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und Energie kann durchaus als Kriegsverbrechen gewertet werden. Zumindest habe ich diese Einschätzung in anderen Medien immer wieder gelesen.

A spokesperson for the Israel Defence Forces told Politico on Saturday: “Whoever identifies with Greta in any way in the future, in my view, is a terror supporter.” He later retracted his comments.

Und die Aussagen israelischer Vertreter schießen halt auch oft deutlich über das Ziel hinaus. Wie zum Beispiel auch bei der Sache mit Guterres im UN Rat. Guterres hat seine Position eigentlich sehr differenziert dagelegt.

Und nachdem man das ja immer explizit dazu schreiben muss: Ich unterstütze die Hamas in keinster Weise und verurteile sie für ihren Terror. Aber die palästinensische Zivilbevölkerung ist halt nicht gleichbedeutend zu Hamas.

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[-] Norgur@kbin.social 93 points 1 year ago

Weil man ja scheinbar seine Positionen jetzt immer haarklein aufdröseln muss, um nicht per Rundumschlag in irgend einer Schublade zu landen, weil man zufällig ein Argument für richtig hält, das diese Schublade auch verwendet, hier meine:

  • Die Massaker der Hamas sind widerlich

  • Kein Mensch kann eine Organisation wie die Hamas unterstützen

  • Man muss sonst nicht viel zur Hamas sagen, weil es keiner Argumentation bedarf, um darzulegen, dass wir es hier mit Individuen zu tun haben, deren Ableben die Welt nur verbessern würde

  • Palästinenser sind Menschen und sie mit der Hamas zu vermischen ist zu einfach (analog der Frage "Wer war hier wirklich Verbrecher" nach dem Fall der Nazis)

  • Dass Israel sich wundert, dass Terrororganisationen aus Ghettos hervorgehen, in die man Menschen mit dem Ziel der Unterdrückung sperrt, nur um sie in Abhängigkeit und Armut zu halten und dann immer mal wieder zu bombardieren, ist Heuchlerei. Sie haben die Terroristen nicht selbst an die Macht gebracht, sie haben aber weiß Gott genug dafür getan.

  • Strom, Wasser, Lebensmittel, Medikamente abstellen für millionen von Menschen ist ein Verbrechen und absolut nicht zu rechtfertigen

  • Zivilisten bombardieren weil "da sind ja Hamas-Leute drunter" geht ebenfalls nicht

So, jetzt zum eigentlichen Text:

Mich hat insgesamt die völlig unreflektierte Vermischung von Antisemitismus und dem Staat Israel auf der einen und Hamas und dem Gazastreifen sehr irritiert und die selbstverständlichkeit mit der wir "gerade als Deutsche" zu Israel zu stehen haben. Gerade die Einlagen der Heute Show und von extra3 haben mich da echt verwirrt.

Wenn ich Kriegshandlungen gegen Zivilisten (z.B. das Abstellen von Wasser oder Strom) verurteile, dann hat das doch verdammt nochmal nix mit der Religion der Täter zu tun. Wenn der Kerl, der das anordnet zufällig der einzige Christ in der ganzen Regierung von Israel wäre, wäre meine Kritik noch exakt die selbe. Antisemitismus wird von Israel selbst international gerne als Opferrollen-Methode verwendet ("Wenn du meinen Handelsdeal nicht abschließt, bist du ein Antisemit") und jetzt im Moment, um einer Pro-Israel-Haltung Schlagkraft zu verleihen. Das ist nicht in Ordnung. Israel hat in vielen moralischen Fragen viel zu lange international einen Freifahrtschein bekommen, weil "Antisemitismus". Egal, wie religiös der Staat Israel sein mag, seine Handlungen sind nicht die Handlungen des Judentums.

Diese "gerade als Deutsche"-Haltung ist ebenfalls fehlerhaft. Gerade als Deutsche sollten wir
a) sehen, dass der Gazastreifen auffällig nach einem Ghetto aussieht
b) anerkennen, wie leicht man staatliche Unterdrückung ganzer Bevölkerugnsgruppen als "och, soooo schlimm ist es doch gar nicht" tarnen kann
c) darauf aufmerksam machen, wenn ein Staat auch nur im Ansatz in die selben Methoden abdriftet, die die Nazis so grauenvoll erfolgreich gegen so viele unschuldige verwendet haben
d) Für die Nachfahren und Opfer des Holocaust den "Safe Space" in Form ihres eigenen Staates schützen und verteidigen helfen

Vor diesem Hintergrund finde ich es sehr falsch, eine bedingungslose "Pro Israel" Haltung selbstverständlich als einzig richtige zu propagieren, immer mit der Illusion von nur zwei "Parteien" verbunden: Wer nicht "Pro Israel" ist, ist Antisemit, und "Pro Hamas". Ich denke, der Großteil der Menschen ist aber eigentlich schlicht "Contra fucking Kriegsverbrechen" und damit weder "Pro Israel" noch "Pro Hamas". Diese beiden Parteien bauen gerade mächtig Scheiße. Ich bin für die Menschen, die da leben, und einfach leben wollen. Und ich bin dafür, dass diese Menschen keiner umbringt.

[-] bunnyfc@kbin.social 24 points 1 year ago

Ich würde dazu argumentieren, dass es existenziell wichtig für einen Erhalt der Erinnerungskultur bzgl. Holocaust ist, den humanitären Blick zu stärken.

Ein "Nie wieder" das mit einer bedingungslosen Duldung von Kriegsverbrechen hochgehalten wird: Wie soll man das nachfolgenden Generationen verkaufen? Das riskiert alles was Deutschland aus dem Holocaust gelernt haben will.

[-] Arbic@feddit.de 19 points 1 year ago

Bei der Extra3 Folge stimme ich dir absolut zu. Als er gesagt hat, dass jeder der ein Aber äußert ein Arschloch ist, habe ich mich schon drüber aufgeregt. Ja es ist furchtbar was passiert ist, aber das darf deswegen kein kompletter Freifahrtsschein für Israel sein.

[-] tryptaminev@feddit.de 15 points 1 year ago

Ich kann dazu nur wieder das Interview bei Jung und Naiv mit Muriel Asseburg empfehlen.

Sie kommt zu dem Schluss, dass Deutschland den Fehler gemacht hat, den israelischen Staat als Richter über die Frage gemacht zu haben, ob Deutschland den Faschismus überwunden hätte. Und in dem Wahn, bloß keine Kritik von Israel bekommen zu wollen, redet man in Politik und zahlreichen Medien Israel nach dem Mund. Hier kann auch niemals die Rede von Freundschaft sein, denn (echte) Freunden sagen ihren Freunden, wenn sie Scheiße bauen.

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[-] Boermund@feddit.de 13 points 1 year ago

Hamas begeht ein Kriegsverbrechen wenn sie militärische Anlagen unter Zivilisten mischen. Das sind dann legitime Ziele

[-] kugel7c@feddit.de 18 points 1 year ago

als "demokratischer" Staat mit einer so offensichtlich überlegenen Militärmaschine anzufangen zu argumentieren das man Kriegsverbrechen ja Kriegsverbrechen entgegenstellen muss. Das war bei den amis in Vietnam, Iraq, Afghanistan genauso ne falsche argumentation wie auch schon immer in Israel. Wir sind halt weiter als die Alt-testaments Auge um Auge Zahn um Zahn regel und Israel sollte das auch sein.

[-] avater@lemmy.world 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Schön und gut aber wie bekämpft man denn nun feindliche Ziele in einem so asymmetrischen Krieg? Es ist halt leider Fakt dass die Hamas ihre Bevölkerung liebend gerne als Ziele nutzt, das macht sie gerade so gefährlich.

Ich unterstütze auch den Wunsch nach weniger zivilen Opfern und finde Israel geht viel zu oft mit dem Vorschlaghammer in diesen Konflikt und lässt eine gewisse Präzision vermissen, dennoch gelten ihre Angriffe immer der Hamas, die aber leider das Volk um sich schart. Und so beginnt der teuflische Kreislauf eben.

[-] Syndic@feddit.de 7 points 1 year ago

Schön und gut aber wie bekämpft man denn nun feindliche Ziele in einem so asymmetrischen Krieg?

Historisch gesehen? Nicht erfolgreich. So eine Situation kann man nicht durch Waffengewalt gewinnen. Da kann Israel noch so lange "Aber was wollen wir denn machen?" schreien, schlussendlich liefern sie gerade jede Menge Nährboden für mehrere weitere Jahrzehnte hasserfüllten Konflikt. Und das ist kein Geheimnis sondern jeder, inklusive Israel, weiss das.

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[-] Flipper@feddit.de 8 points 1 year ago

Bin ja auch begeistert von der Entstehungsgeschichte Israels:

Die Engländer die sich aus ihren Kolonien zurückgezogen haben und allen Staaten sich selbst überlassen haben und nur in Palästina gesagt haben. Nee euch geben wir euer Land nicht zurück, sondern die Hälfte geht an diese Einwanderer. Tschö mit Ö.

Sehr empfehlenswert ist außerdem die Sendung von der Zwiebel über die Auseinandersetzung von den beiden.

[-] heeplr@feddit.de 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

geht an diese Einwanderer.

Anscheinend (jmd. möge mich korrigieren) haben ja schonmal lange Zeit Juden zusammen mit Arabern nativ dort gelebt aber wurden vertrieben.

Diese eine Moschee ist doch auf den Trümnern von diesem einen Tempel gebaut.

Dieser Konflikt (und die Entstehungsgeschichte Israels) umfasst wohl tausende Jahre Geschichte.

Disclaimer: Ich verurteile schärfstens systematisch ungerechte Siedlungspolitik, Tyrannei, hinterweltler Weltbilder und jegliche Art von Terror als Mittel.

[-] barsoap@lemm.ee 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Mit den Einwanderern waren wohl Diaspora-Gruppen gemeint, hauptsächlich waren das Ashkenasi die Gruppe ist ca. 200vC in Rom entstanden und hat sich dann über Europa und mit anderen Europäern verbreitet.

Wenn man mit so einer Menge Menschen irgendwo aufschlägt dann sollte man schon auf die die da sind Rücksicht nehmen was die Herzl-Zionisten auch durchaus vor hatten... und dann kamen die Ultrarechten auch an und es passiert sowas hier.

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[-] A2PKXG@feddit.de 8 points 1 year ago

Bezüglich "Gaza ist ein Ghetto":

Trägt da nicht Ägypten die selbe Verantwortung? Es würde ja ein freier ein/Ausgang reichen.

[-] Norgur@kbin.social 4 points 1 year ago

Ob, absolut auch. Allerdings nicht die selbe in meinen Augen, nachdem der Gaza streifen ja irgendwie israelisches Staatsgebiet ist

[-] PonyOfWar@pawb.social 58 points 1 year ago

Finde den Diskurs auch ultra anstrengend, weil fast niemand offen für eine neutrale Diskussion des Konflikts ist, alles muss auf "Team Israel" und "Team Palästina" reduziert werden. Spricht man Israels Recht an, sich gegen Terror zu verteidigen, ist man automatisch für Bombenangriffe auf Zivilisten. Spricht man das Leid der unschuldigen Zivilisten in Gaza an, unterstützt man Terroristen, weil man ja nicht in einer langen Präambel erstmal den Terror der Hamas verurteilt hat.

[-] Roxxor@feddit.de 16 points 1 year ago

Interessant ist jedoch dass das zumindest in meiner Bubble nur in den Medien stattfindet. Sonst ist eigentlich jeder der (kurzgefassten) Meinung: Hamas > Terroristen und Abschaum. Jedoch -> kein Freifahrtschein für Israel um Völkermord und Kriegsverbrechen zu begehen. Wie ist das in euren Bubbles?

[-] tryptaminev@feddit.de 13 points 1 year ago

Deutsche "linke" Studentenbubble: wie du es beschreibst.

Arabischstämmige Freunde: "Scheiße, der Genozid an den Palästinensern wird jetzt stattfinden. Und wenn wir dagegen demonstrieren werden wir verprügelt und abgeschoben."

[-] FlamingHot@feddit.de 6 points 1 year ago

Ist halt blöd wenn man sich die Demo dann mit Leuten teilt die nicht für Frieden demonstrieren sondern den tot aller Israelis wollen. So funktioniert's auch nicht.

[-] Guildo@feddit.de 47 points 1 year ago

Dass ich mich zwanghaft zu einer Seite positionieren muss, geht mir am meisten auf den Keks. Beide sind scheiße. So einfach ist das.

[-] letmesleep@feddit.de 10 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Beide sind scheiße. So einfach ist das.

So einfach ist das aber leider nicht. Das ist als, wenn ich sagen würde "sowohl Greta Thunberg als auch Beate Zschäpe sollten ihre Positionen überdenken". Stimmt zwar irgendwie, aber Du würdest - völlig zu Recht - den Verdacht bekommen, dass ich da zwei Dinge gleichsetze, die sich auf völlig unterschiedlichen Leveln befinden.

[-] federalreverse@feddit.de 15 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Beate Zschäpe und Greta Thunberg sind nicht "zwei Setien", jedenfalls nicht im gemeinten Sinne "zwei Seiten eines Konflikts".

Ich würde auch gern zu bedenken geben, dass sowohl israelische Regierung als auch Hamas

  1. Menschen töten
  2. eskalieren; ja — unterschiedlich: Israel durch langfristige Unterdrückung, Hamas durch akuten Terror
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[-] bunnyfc@kbin.social 29 points 1 year ago

Man ringt bei der Situation selbst mit geeigneten Worten um seine Gefühle dazu auszudrücken, da so viele 'Ebenen' des Konfliktes existieren die getrennt werden müssen.

Die erste Ebene: Hamas-Anhänger haben unvorstellbare Greueltaten begangen, als sich die Möglichkeit ergab. Was an Leid angerichtet wurde kann nicht what-about-ed werden.

Zweite Ebene: die Zivilbevölkerung in Gaza leidet nun unter den Gegenschlägen einer Bevölkerung die einen berechtigten Hass auf Hamas-Anhänger hegt. Der Bevölkerung muss geholfen werden, durch NGOs und politischen Druck in Richtung Iran und Israel.

Dritte Ebene: Die Regierung Netanjahus hat Hamas in Gaza geduldet und unterstützt, um die eigene Politik zu legitimieren. Konkret wurden Gelder die für Entwicklungsprojekte in Gaza gedacht waren direkt in die Hände der Hamas gegeben (anstatt sie bspw. der PLO zu geben). Über die Jahre haben mehrere Minister aus Protest dieser Unterstützung ihr Amt niedergelegt.

Vierte Ebene: Kolonialismus und zweiter Weltkrieg

Der Konflikt ist ein riesiger Clusterfuck

[-] tryptaminev@feddit.de 9 points 1 year ago

Der Konflikt ist ein riesiger Clusterfuck

Und deutsche Medien, v.a. der ÖR, von dem eigentlich besondere Ausgewogenheit zu erwarten ist, folgen munter der "Staatsräson" und stellen sich auf eine Seite.

Ich habe bei der aktuellen Situation das Gefühl, dass sich nun endgültig zeigt, dass Deutschland den Faschismus nie überwunden hat. Das Untertanentum und die Bereitschaft zur Entmenschlichung ganzer Völker sind noch immer fester Bestandteil deutscher Kultur.

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[-] Black616Angel@feddit.de 27 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ist jetzt sogar in der Tagesschau "Solidarität für Palästinenser" gleich Antisemitismus?

Was da los?
Ist dann Solidarität mit Isreal nicht auch islamfeindlich?

Edit: Wer downvoted, darf das bitte begründen. Danke.

[-] burrito82@feddit.de 20 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ist dann Solidarität mit Isreal nicht auch islamfeindlich?

Das ist jetzt aber ziemlich verkürzt.

https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/greta-thunberg-empfiehlt-terrorismus/

Der erste der Accounts, der von Greta Thunberg empfohlen wird, ist „Palestina Speaks“. „Palestina Speaks“ feiert (!) den Tod der über tausend jungen Menschen durch die Hamas am Festival als einen „Gefängnisausbruch“ aus Gaza. Das Ermorden von Zivilist*innen nennt die Organisation lediglich „Widerstand“. Sie schreibt „today is a revolutionary day to be proud of”- „heute ist ein Revolutionstag, auf den man stolz sein sollte“. Über einen Tag, an dem 1200 unschuldige Menschen gefoltert und ermordet wurden, drückt sie Stolz aus.

Das hat sie direkt am Tag des Massakers dort gepostet, es gibt keinen Zweifel, worauf sich das bezieht. Wir haben daher Anzeige wegen des Postings erstattet.

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[-] GenEcon@lemm.ee 5 points 1 year ago

Der Text des international Ablegers von FFF war halt deutlich mehr als 'Solidarität für Palästinenser'.

Beispiele vom offiziellen Twitter Account?

  • 'Yallah intifada'
  • die westliche Gesellschaft sei gehirngewaschen von den Medien, die von 'den Eliten' gesteuert werden.
  • der Westen verübt Staatsterror gegen alle, die sich für Palestina einsetzen
  • 'from the river to the sea' (also die Auslöschung Israels)

Ein bisschen Hintergrund dazu: https://www.belltower.news/recherche-wer-hinter-fridays-for-future-international-steckt-151299/

[-] hummingbird@lemmy.world 4 points 1 year ago

Ich war doch ziemlich erschocken, wie undifferenziert das Thema mittlerweile in den Öffentlich-rechtlichen behandelt wird.

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[-] Holzkohlen@feddit.de 16 points 1 year ago

Deswegen ist alles was ich zu dem Konflikt sage immer nur: Religion ist scheiße.
Denn das ist nicht von der Hand zu weisen.

[-] gnuhaut@lemmy.ml 12 points 1 year ago

Das hat im Kern nicht so viel mit Religion zu tun. Religion ist sekundär.

Der Zionismus kommt ursprünglich aus der säkularen Ecke, und ist ein koloniales Siedlungsprojekt vergleichbar mit der Besiedlung Nordamerikas. Für die Palästinenser, die auf dem Siedlungsgebiet lebten bzw. noch leben, wurden und werden systematisch vertrieben und diskriminiert, da sie nicht zur Vorstellung eines exklusiv jüdischen Ethnostaates passen. Dabei werden Juden nicht religiös definiert, sondern als Volk.

Im palästinensischen Widerstand spielten Islamisten vor ein paar Jahrzehnten noch keine große Rolle. Die Gruppen waren eher links und/oder nationalistisch, beeinflusst durch anti-kolonialistische Theorien z.B. von Marxisten. Die Islamisten wie z.B. die Hamas sind quasi eine Antwort auf das Scheitern dieser Gruppen (die im übrigen ebenfalls Zivilisten getötet und Geiseln genommen haben). Der Islamismus hat dabei den Vorteil, dass der Islam dort eine lange Tradition hat und es in den Köpfen der Leute viele Möglichkeiten gibt, daran anzuknüpfen. Mit Marxismus können weite Teile der Bevölkerung eher nicht so viel anfangen, weil das für die neu ist. Außerdem wurden Kommunisten usw. im kalten Krieg vom Westen deutlich stärker bekämpft als Islamisten. Tatsächlich wurde Islamismus sogar oft gefördert.

[-] barsoap@lemm.ee 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Der Zionismus kommt ursprünglich aus der säkularen Ecke, und ist ein koloniales Siedlungsprojekt vergleichbar mit der Besiedlung Nordamerikas. Für die Palästinenser, die auf dem Siedlungsgebiet lebten bzw. noch leben, wurden und werden systematisch vertrieben und diskriminiert, da sie nicht zur Vorstellung eines exklusiv jüdischen Ethnostaates passen.

Frag' mal Herzl was er von Diskriminierung von Arabern gehalten hat: Absolut nichts. Gruppen wie die Lechi kamen etwas später (aber noch vor Israels Gründung) dazu, die wollten damals eine Allianz gegen die Briten mit den Nazis, und in der Zivilgesellschaft hat sich langsam, aber sicher, ein Faschismusproblem entwickelt. Im Prinzip kann man sagen dass in Israel Bernd Höcke gerade Innenminister ist: Ben-Gvir hat kurz vor der Ermordung Rabins gerade dazu aufgerufen ("Sein Auto haben wir schon erwischt, ihn bekommen wir auch noch"). Als er in's Wehrdienstalter kam wollte die Armee ihn nicht: Zu rechtsextrem.

Innerhalb der Bevölkerung, gerade der jüngeren, ist sowas gerne mal unbekannt, oder wird von "aber wir sind immer die Opfer", "Nur die Faschisten von anderen Völkern sind Faschisten, unsere sind Patrioten" überstrichen. Israel braucht mal ne gute Portion Vergangenheitsbewältigung.

[-] tofuwabohu@slrpnk.net 4 points 1 year ago

Hilft aber auch nicht weiter

[-] RQG@lemmy.world 11 points 1 year ago

Hilft dort irgendwas weiter? Falls ja, hau raus.

Der Konflikt ist älter als ich und jung bin ich nicht mehr. Und der Konflikt ist älter als die meisten, die ihn führen. Soweit ich weiß hat dort niemals irgendetwas geholfen den Konflikt zu beenden. Es gab nur immer mal Pausen.

Wenn man daher nur Aussagen dazu machen dürfte, die helfen, dann wäre es wohl sehr ruhig um das Thema.

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[-] shrugal@lemm.ee 15 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Der Artikel hat echt Geschmack. Er ist sicher rein faktisch korrekt, aber die einseitige Auswahl der Reaktionen und Andeutung dass pro-palästinensische Äußerungen und das nicht explizite Verurteilen der Hamas antisemitisch seien ist unmöglich!

Ich bin echt schockiert wie borniert und einseitig die öffentliche Diskussion geführt wird. Wer nicht 100% hinter allem steht was Israel macht oder sich nicht von jedem einzelnen Anschlag der Hamas distanziert läuft Gefahr als Antisemit abgestempelt und quasi exkommuniziert zu werden. Dabei sollte es doch wohl klar sein, dass man die Zustände in Gaza und das massenhaft Töten von Zivilisten kritisieren kann, ohne Israel sein Recht auf Existenz und Selbstverteidigung abzusprechen, das Judentum anzugreifen, oder gar die Hamas zu befürworten!

Mir scheint, dass da vor allem die Angst mitschwingt, selbst ins Kreuzfeuer zu geraten, wenn man auch nur einen israel-kritischen Gedanken zulässt. Diese Lynchmob Mentalität macht es leider wesentlich schwerer differenziert und konstruktiv darüber zu reden, wie wir endlich das Sterben und Leid in der Region beenden können.

[-] DarkThoughts@kbin.social 9 points 1 year ago

Mich nervt es ungemein, dass es bei dem Thema anscheinen nur zwei Sichtweiten / Seiten geben darf.

Entweder ist man pro Israel, weil das sind ja Juden, und vor allem wir Deutsche taten den Juden schreckliches an, und deshalb muss man auch gegen Palästina sein, und überhaupt sind alle Palästinenser das selbe wie Hamas...

Oder man ist pro Palästina, weil die sind ja auch anti US (oder als Nazi anti Israel), und werden ständig von den bösen Juden in Israel unterdrückt und um ihr Land geraubt, und Hamas sind einfach nur Freiheitskämpfer...

Es ist beinahe so als will überhaupt niemand eine gesunde Sichtweise auf diese Situation haben, oder gar versuchen das ganze neutraler zu betrachten. Hamas ist zwar grundsätzlich eine Gruppierung entstanden aus einer Freiheitsbewegung, aber trotzdem auch Terroristen die unmenschliche und grausame Dinge tun. Das streitet den Palästinensern aber nicht ihr Existenz- und Menschenrecht ab. Genauso muss man auch anerkennen, dass Israel definitiv auch politisch mitverantwortlich an dieser Situation ist, da man den Palästinensern definitiv keine wirkliche Chance auf einen eigenen Staat gibt, die IDF & Siedler sie ständig drangsaliert oder gar ermordet, und ihnen seit Jahrzehnten illegal ihr Land raubt. Dennoch hat auch Israel definitiv ein Recht sich zu verteidigen, nachdem was Hamas getan hat. Wie Israel das bisher tut, ist allerdings ebenso wenig zu entschuldigen und die extrem hohen Opferzahlen in der Zivilbevölkerung sprechen da leider für sich.

Ich muss hier aber auch zustimmen, dass dieser Konflikt mal wieder deutlich macht wie verdammt impotent die UN ist. Da sollten schon längst Blauhelme am Boden sein um die Situation zu entschärfen und Geiseln zu befreien. Auch finde ich dass Deutschland mehr tun könnte um z.b. die Situation um Shani Louk zu klären, zur Not sogar ein Spezialteam für eine Extraktion aussenden. Es wirkt einfach so als ob jeder nur zusieht und sich nicht traut etwas zu tun und stattdessen wird versucht an allen Ecken und Kanten mit dem Finger einen Schuldigen zu suchen, während dort jeden Tag mehr Menschen sterben.

[-] anzich@feddit.de 7 points 1 year ago

Es ging mir nie um das Überleben der menschlichen Zivilisation. Ich fand nur die hippen jungen Leute toll. Damit ist jetzt Schluss!

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[-] geissi@feddit.de 5 points 1 year ago

Ihr wird Einseitigkeit sowie Antisemitismus vorgeworfen, da die Schwedin zuvor die 1.400 israelischen Todesopfer des Großangriffs der Hamas sowie die in den Gazastreifen verschleppte Geiseln unerwähnt ließ.

Hm, erinnert an den Onion-Artikel

Dying Gazans Criticized For Not Using Last Words To Condemn Hamas

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this post was submitted on 28 Oct 2023
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