"Die grosse Schule des Kochens"
Untertitel: Zutaten - Techniken -Rezepte
"Anne Willan"
Davon habe ich hier zwei Ausgaben liegen - eine zum Verschenken - drei Mal habe ich das Buch schon verschenkt. Ist seit Jahren vergriffen, aber die zweite Ausgabe hier habe ich irgendwo in einem Antiquariat online gekauft.
Meine alte Ausgabe habe ich seit den Neunzigern! Damit habe ich erstmals richtig kochen gelernt. Hatte vorher noch so ein grünes Buch mit vielen Grundrezepten, aber das ist leider verloren gegangen, aber damit habe ich gelernt Bolognese zu machen (viele Möhren) und meinen beliebten Kartoffelauflauf (Kartoffeln, Sahne, Emmentaler Schmelzkäse, Salz, Pfeffer, Muskat, sonst nix). Gerne Tips, welches Buch das sein könnte.
Zurück zu Anne Willan: Sehr wenige Rezepte, aber sehr viele Grundtechniken und Warenkunde. Angehaucht von der französischen Küche. Didaktisch aufgebaut und auch als Lektüre für Kochinteressierte gut zu lesen. Genau, nicht nach einem Rezept suchen, sondern erstmal das Buch (500 Seiten) lesen. Das ist für sich schon ein Spass und lehrreich, überraschend und den Mund wässernd!
Aber nun zum Kochen: Koche viel, koche oft, koche was Dir schmeckt und verfeiner nach und nach! Habe eine gut bestückte Küche bei den Vorräten! Kaufe sesonal und regional, damit die Kosten nicht ausufern! Habe Vorräte!
Zum letzten Punkt:
- Haltbare Vorräte immer auffülen: Nudeln (Viele Sorten), Reis, Hülsenfrüchte, Gewürze (das wird mit der Zeit immer mehr), Mehle, (ja, Mehrzahl), Salze, Zucker, Senf, Konserven ( ja Konserven, z.B. Tomaten gestückelt oder ganz oder als Pasta aber ohne fucking Gewürze) und was sonst so ewig im Schrank bleiben kann (getr. Pilze, getr. Chillis, Bulgur, Öle, Sojasauce, Wein, Gurken, Thunfischdosen, Kapern usw. usf.)
- halbwegs haltbare Grundlagen immer auffüllen (je nach Plan): Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Knollensellerie, Möhren, Äpfel, Früchte (Saison!), Tofu, haltbare Milch/Sahne/Schmand/Whatever
- Immer was Frisches, je nach Saison da haben: Gurken, Salate, Tomaten, Zitrusfrüchte, Frühlingszwiebeln, Kohlsorten usw. usf.
- Manches gibt es auch in guter Qualität tiefgefroren also haltbar z.B. Früchte. Kräuter, Erbsen, Spinat und was weiss ich noch.
Allein mit dem Obigen zaubere ich Dir schon ein paar kleine Dinge, ohne überhaupt noch in Kochbücher schauen zu müssen oder einkaufen zu gehen.
Aber der Plan ist: In Kühlschrank und Schränke schauen. Was muss zuerst verkocht werden, was ist noch da, was könnte ich mit den Resten machen? Und natürlich: Was muss ich dazu kaufen, um was Leckeres zu machen, was muss aufgefüllt werden, insbesondere wenn ich ja schon 3 Rezepte auf Scheibe habe.
Wenn ich jetzt den Wirsing (aktuell) kaufe - OK, mit den grossen Blättern mache ich Kohlrouladen (+ Hack oder Tofu) und mit den Resten einen Eintopf. Was fehlt da noch? Beides mal Kartoffeln? Zwiebeln, Sellerie, Möhren - Check! Oder gibt es da nur Kawenzmänner ab 2kg, evtl. für 2 Tage (oder 5 Personen) kochen und Reste in den Kühli oder gar einfrieren? Beides eher deftig, zwischendurch vielleicht einen frischen Salat mit Sahne/Zitronendressing und paniertem Tofu? Tofu, Panade oder getrocknete Brötchen/Cornflakes da? Panade mit Eiern! Hmm, dann habe ich hier 10 Eier - evtl. am WE Rührei, Kartoffelbrei mit Spiegelei und Spinat, oder doch einen selbst gemachten Kartoffelsalat mit selbstgemachter Mayonnaise (super einfach), also eingtelegte Gurken und Senf da. Ach ja, ich wollte Gulasch machen (mehr Zwiebeln, Paprika (Zweitverwertung!), Chillis und Gewürze am Start?).
Ich mache auch sehr gerne eigene Brühen, die ich dann einfriere (Gemüse, Rind, Huhn geht für alles und Schweinebrühe/Tonkotsu) und in Verbindung mit Weinen für alles mögliche benutze (Suppen, Eintöpfe, Bolognese, Saucen, Ramen usw. usf.)
Kochen ist Planung!!!11elf und Vielfalt, also koche viel und oft und verfeinere nach und nach. Anne Willan ist da eine solide Begleiterin, denn sie gibt Dir die Grundwerkzeuge an die Hand.
Ach ja, manchmal muss man einfach kochen was im Kühhlschrank ist bevor es vergammelt, also jeden Tag lecker Schmaus geht auch nicht. Ich empfehle da Gemüsereis mit Resten und Brühe (OK, irgendwas ist immer da ; ) und dazu was kurz Gebratenes und ein einfacher Gurkensalat, bevor die Gurke gurkig wird ; )
Bloss nix vergammeln lassen und den Einkauf an das restliche Leben (abseits von Kochen und Essen) anpassen. Auch an Süsses denken! Milchreis, Griessbrei kosten fast nix und lassen sich mit Marmelade oder Schokostreuseln (Vorräte!) super aufpeppen. Und mit den richtigen Backzutaten schafft man auch mal schnell was geiles für Sonntag. Jaja, die Zeit, aber ehrlich Podcasts kann ich auch beim Kochen hören und in der eigenen Küche ist fast wie auf Couch ; )
Na, Anfang 20 hatte ich keinen Bock mehr auf Fertigfrass oder Dönermann 3x die Woche und zudem drückte das Finanzielle, denn selber kochen ist deutlich günstiger! Mit Dönermann, Pizza bestellen, feist essen gehen, Kantine, Kleinigkeiten beim Bäcker oder Fertiggerichten kann man echt viel Geld ausgeben. Damals hatte ich es nicht so dicke, aber war geprägt vom Essen meiner Mutter/Oma und wollte das auch selber. Da kam das Kochbuch von Anne Willan (und das Grüne) gerade recht.
Du fängst halt klein an und kochst stoisch die Rezepte nach.
Aus der ursprünglichen, einfachen Bolognese habe ich mittlerweile zig Varianten kreiert. Von der der gelernten Variante, hin zu Einsatz von Speck und eigener Brühe. Dazu die originale Bolognese mit Leber aber ganz ohne Tomaten. Oder die vegetarische oder gar vegane mit Tofu, Tomatemark und Aavendicksaft. Je mehr und öfter man kocht, desto variantenreicher wird es.
Das habe ich für mich, zu zweit und in der Spitze mit einem fünfköpfigen Haushalt gemacht. Wenn man es gewohnt ist, frisch zu kochen, gehört das einfach zum Tagesablauf dazu. Ist ja nocht so, dass ich dafür alleine verantwortlich war, aber wenn Du es nicht anders kennst, willst Du es auch nicht anders.
Der Aufwand zu kochen ist eine Lebensbereicherung und nebenbei gesund, hält mich aber auch davon ab zuviel Medien zu konsumieren. Nach dem Essen und Küche bereinigen ist die Entspannung mit Medien aber nicht unangenehm ; )
Wenn ich mir dagegen ansehen muss, was sich Leute in meinem Umfeld reinhauen, die nicht regelmässig selber kochen, dann wird mir schlecht. Sehe ich aber auch in den Supermärkten, welchen Anteil an der Fläche Convienience food mittlerweile hat. Die Kosten sind dann noch einmal ein anderes Thema.
Nur mal ein Beispiel anhand von Hühnerfrikassee und ich nehme hier nicht die Biovariante beim Huhn und frischen Spargel der Saison:
Das sind knapp 16€ für 8 Portionen. Fertigvarianten ohne Reis kosten meist mehr pro Portion. Und ich habe hier noch 2L feinste Hühnerbrühe übrig ; ) KA, was dieselbe Quali im Reataurant kosten würde oder halt die teure REWE-Variante statt das Zeug vom Aldi.