Ja klar. Aber warum sind manche Artikel hinter der Paywall geschmacklos, andere nicht? Welche Kriterien setzt du denn dafür an?
Ich gebe dir Recht: du solltest einfach gar nicht kommentieren.
Wie gesagt: gerne.
Der Begriff Apartheid bezieht sich darauf dass Palästinenser systematisch benachteiligt werden in Israel.
Das tut er, aber das ist halt eine komplette Verwässerung des Begriffs.
Nicht nur in den Anfangsjahren, nicht nur am Ende. Die komplette Zeitspanne über.
Laut dem von dir zitierten Abschnitt endet das aber 1966. Was auch stimmt.
Um direkt aus dem Paper Südafrikas zu zitieren: "In 1967, Israel purportedly annexed occupied East Jerusalem to its territory"
Um mal mit einer Binsenweisheit zu kontern: Wenn man zwei Angriffskriege anfängt, beide verliert und dann am Ende Territorium verliert, sollte man sich eigentlich nicht wundern.
Du wirst lernen müssen das Israel als ein Kolonialprojekt gestartet wurde
Nein. Israel ist, wie alle anderen Staaten in der Region, aus dem Zerfall eines der größten kolonialistischen Imperien entstanden. Wenn es da schon bei dir Verständnisprobleme gibt, erklärt das tatsächlich deine schiefe Perspektive.
Den Verweis auf "die dortige Bevölkerung" verwenden übrigens nur Hamas-Apologeten und radikale jüdische Siedler. Wenn wir das Argument für sich gelten lassen wollten, würden die jüdischen Rechtsextremen gewinnen, denn Juden leben dort ein paar tausend Jahre länger als diejenigen, die sich heutzutage Palästinenser nennen.
Dort der israelischen Regierung keine Mitverantwortung für das Geschehen zu übertragen finde ich zu kurz gegriffen.
"Keine Mitverantwortung" war auch nicht meine Wortwahl. Es geht darum, dass die Situation im Westjordanland solange unbefriedigend sein muss, solange das Gebiet keine ordentliche Staatsgewalt kennt. Militärverwaltung und kröpelige Zivilverwaltung sind sicherlich suboptimal. Entscheidend ist hier die Mitverantwortung der palästinensischen Seite, die seit 1967 keine staatliche Verantwortung übernehmen möchte, solange Israel existiert (bis dahin hatte sich ja wenigstens Jordanien dazu erbarmt, das Westjordanland zu annektieren).
Klassisch. China bleibt dem Kurs der Länder marxistisch-leninistischer Prägung treu. So wie weiland die DDR und heute immer noch Teile der Linken: https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/322325/antizionismus-in-der-fruehen-ddr/
Nein. Es ist eine direkte Reaktion auf den Terror der Hamas. Mal abgesehen von den vielen Lügen in dem verlinkten Artikel.
Edit: Können wir uns vielleicht darauf einigen, dass es leider durchaus nicht insignifikanten Antisemitismus gibt, es aber nicht die Grundeinstellung unserer Gesellschaft ist?
Ja klar.
Auch die Junge Welt wird für links gehalten bzw. sieht sich selber so. Auch in der linken taz findet man erstaunlich viel Verständnis für den "Widerstand gegen kolonialistische Mächte ". Sobald es um Israel geht, hat die Hälfte der Linken kein Problem damit, rechte Argumentationsmuster zu reproduzieren. Leider.
Mein Kommentar bezog sich darauf, dass diejenigen, die sich als "links" bezeichnen und dabei ihr "rechtsextremes Weltbild" kund tun, von anderen Linken als "unecht links" definiert werden. Damit kann man die Probleme in den eigenen Reihen wegdefinieren. Da kann eine Wagenknecht oder eine Wissler noch so lange in der Partei "Die Linke" oder in der Plattform Marx21 sein, sobald sie anfangen, Russland toll und islamische Terroristen noch besser zu finden, sind es halt "keine echten Linken" mehr und das Problem ist gelöst... Insofern würde ich sagen, dass man bei einer oberflächlichen Definition von "links" und "rechts" sich doch viele Gemeinsamkeiten finden lassen.
Die Kunstaktion war eine Einladung zu einem offenen Dialog. Angeblich hatten sogar einige der Künstler Mitgefühl für die Geiseln vom 7. Oktober geäußert.
Man muss - ähnlich wie auch beim anderen erwähnten Fall - bedenken, dass Bruguera einen offenen Brief unterschrieben hat, der - wie Künstler das heute gerne machen - von Genozid schwafelt. Der Mob wollte ganz offensichtlich nur zeigen, was er von freier Rede hält.