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Eine absurde Überspitzung
(zeitung.faz.net)
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Ja, da ist ein ziemlich großer Unterschied zwischen "Die Palästinenser nerven" und "Alle Juden in der Region müssen abgeschlachtet werden". MoinMoin?
Wer glaubt, dass es ein besserer Plan auf dem Tisch lag, hat Halluzinationen.
??? Die Situation der Araber in Israel ist nicht so megageil. Aber der Vergleichshorizont, der mit dem Begriff "Apartheid" hergestellt werden soll, ist ja "Südafrika".
Erstens: Wieso? Es wird doch ständig der "dekoloniale Befreiungskampf" der Palästinenser legitimiert. Zweitens: Wieso soll es einem anderen Kontext okay sein, auf niederste Instinkte zurück zu fallen?
Auch das ist hinreichend geklärt. Der Antisemitismus in der Region ist eng verbandelt mit der Propaganda der 30er Jahre und dem religiösen Antisemitismus der Muslimbruderschaft.
Absolut. Das Framing im Artikel relativiert die Vertreibung der Palästinenser und den radikalzionistischen Anspruch der ethnonationalen Juden aber völlig, darum geht's mir hier.
Korrekt, weil beide Seite weit überlappende rote Linien haben.
Da geht's mir darum, dass "aber anderen Staaten könnte man auch den Apartheidsvorwurf machen, tut man aber nicht" kein valides Argument dafür ist, dass man Israel den Vorwurf nicht machen sollte.
Damals hatten reihenweise Staaten ihre Unabhängigkeit erklärt, Südafrika wurde außenpolitisch immer isolierter* und so weiter. Der ANC hatte die Zeit auf seiner Seite, dass hat die PLO nicht.
*Apartheidssüdafrika und Israel waren allerdings gute Freunde und haben unter anderem bei der Entwicklung von Nuklearwaffen kooperiert.
Den Palästinensern bieten sich doch vier grundsätzliche Optionen:
Es geht nicht darum, ob es "okay" ist, auf Option 4 zurückzufallen. Genauso wie Jugendkriminalität sich aus Perspektivlosigkeit entwickelt, wirtschaftliche Unsicherheit rechten Parteien in die Hände spielt und auch aus guten Gründen freigesetztes CO~2~ das Klima verändert: Egal wie oft man es verurteilt oder rechtfertigt, der Effekt bleibt. Man kann die Folgen der Besatzung nicht wegmoralisieren.
Falsch verstanden: Südafrika konnte man zu Recht einen Apartheidsvorwurf machen. Dem Iran oder den palästinensischen Gebieten ebenfalls. Nur Israel halt nicht.
Seit 1947 ist Zeit genug gewesen, möchte man meinen. Die Palästinenser haben sogar die UNO und offizelle Angebote für eine Unabhängigkeit auf ihrer Seite, die der ANC sich erst hart erarbeiten musste. Der Unterschied ist: der ANC wollte ein unabhängiges Südafrika, die PLO möchte nur kein Israel.
Schön, dass Frieden für dich keine Option ist. Dann weiß man ja, wo wir in der Diskussion stehen. Tschüss.
Das ist aber nicht, was der Autor gesagt hat. Er beschwert sich darüber, dass nur Israel Apartheid vorgeworfen wird, obwohl man es auch anderen vorwerfen könnte.
Darauf bezog ich mich. Ob der Vorwurf an sich gerechtfertigt ist oder nicht ist davon unabhängig. Bitte keine Torpfosten verschieben.
Die Punkte 2 und 3, die ich im Vorkommentar aufgelistet habe, sind doch genau die "Unabhängigkeits""angebote" und der "Frieden", von dem du redest?! Du scheinst den Schaum nicht nur vorm Mund, sondern auch vor den Augen zu haben.
Natürlich kann jeder Frieden haben, wenn man einfach die Forderungen der Gegenseite erfüllt. Die Ukraine könnte auch Frieden haben, wenn sie die besetzten Gebiete an Russland abtritt oder "unabhängig" werden lässt. Nachvollziehbarerweise ist das aber kein Frieden, den sie haben wollen.
Die Kernaussage meines Kommentars, dass man die Folgen der Besatzung nicht wegmoralisieren kann, hast du natürlich elegant ignoriert.
Ja, wenn man halt den Rest des Artikels sofort wieder vergisst, dann könnte dieser Eindruck entstehen 🤪
Was ist an "Der Vorwurf der Apartheid in den völkerrechtlichen Grenzen Israels ist eine absurde Überspitzung" nicht zu verstehen?
Dann verschieb sie halt nicht.
Die Aussage des Autors ist "Der Vorwurf der Apartheid ist absurd und Israel ist das einzige Land dem dieser Vorwurf gemacht wird, obwohl man ihn anderen Ländern durchaus machen könnte".
Deine Punkte 2 und 3 sind kein Frieden. Sie sind eine Fortführung der Besatzung bzw. eine vollkommen unrealistische Phantasievorstellung.
Genau so argumentiert ein besonnener Kopf vielleicht besser nicht.
Punkt 2 ist Oslo II, oben meintest du dazu noch "Wer glaubt, dass es ein besserer Plan auf dem Tisch lag, hat Halluzinationen.".
Punkt 3 ist der Status quo der arabischen Israelis.
Klar wäre es wünschenswert, wenn sich morgen alle die Hand geben und Kumbaya singen, aber das wird halt nicht passieren. Kann man natürlich kritisieren, ist auch moralisch zweifellos richtig, aber halt auch eine vollkommen unrealistische Phantasievorstellung. Was meinst du denn konkret mit "Frieden"?
Oslo II ist ein Interimsabkommen. Und die Erweiterung des israelischen Staatsgebietes auf Gaza und das Westjordanland ist Punkt 3, nicht der jetzige Status quo.
Mit Frieden meine ich das, was im Völkerrecht unter Frieden verstanden wird: Zwei unabhängige Staaten vereinbaren einen Friedensvertrag, nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf und treiben Handel. Dass die PLO überhaupt mit Israel Oslo II vereinbart hat, war schon ein Wunder. Dass sowohl Arafat als auch Rabin dabei Verrat an der eigenen Sache vorgeworfen wurde, ist bisher noch nicht überwunden. Rabin ist immer noch von israelischen Extremisten erschossen, Arafats Nachfolger hat den Gaza-Streifen an Hamas abtreten müssen, und wir sind dem Frieden keinen Schritt näher gekommen seitdem.