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submitted 3 months ago* (last edited 3 months ago) by bungalowtill@lemmy.dbzer0.com to c/dach@feddit.org

Gedanken, die man im öffentlichen Diskurs selten wahrnimmt. Wie steht ihr dazu?

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[-] rumschlumpel@feddit.org 22 points 3 months ago* (last edited 3 months ago)

Ich sehe die Wehrpflicht auch kritisch, aber der Autor macht es sich hier zu leicht, wenn er mehr oder weniger sagt, dass es im egal ist, ob Deutschland unter Fremdherrschaft kommt. Man tauscht da ja nicht einfach nur eine (trotz aller berechtigter Systemkritik) demokratisch gewählte Regierung gegen eine andere aus, sondern man wird dann von einem autoritären Unterdrückungsapparat regiert - das war schon in der DDR nicht lustig, und die war sogar noch vergleichsweise privilegiert im Vergleich zu manch anderer Region unter Sowjet-Einfluss (z.B. keine Anti-Deutschen Massaker, keine Hungersnöte).

Schaut euch mal an, was die Russen in den besetzten ukrainischen Gebieten machen.

Ist natürlich etwas komplett anderes, solange deutsche Soldaten nur in Afghanistan oder Mali kämpfen.

[-] RedPandaRaider@feddit.org 12 points 3 months ago* (last edited 3 months ago)

An sich finde ich die Wehrpflicht aus politischen Kalkül, nicht aus aus irgendeinem Patriotismus, wichtig.

Lässt sich einfach sagen, weil ich jetzt nicht mehr wehrpflichtig wäre.

Aber wir müssen den Bund auch von Links unterwandern. Kommt es eines Tages zu einer absoluten Notlage, gibt es viel zu viele Rechtsextremisten im Bund. Da kann man sich sicher sein, dass die Armee dann nicht auf der Seite des Volks kämpfen würde und nicht wesentlich zersplittern würde.

[-] Tiptopit@feddit.org 11 points 3 months ago

Wer als Soldat auf die Schlachtfelder zieht, der erkämpft dort nicht seine Sicherheit – diese ist de facto in jedem Moment existenziell bedroht, in dem es Granaten und Kugeln hagelt. Stattdessen wird gekämpft für das, was die eigene Herrschaft als ihre Sicherheit definiert.

Naja, ich glaube auch nicht, dass jemand behauptet, dass ein Soldat für seine direkte Sicherheit kämpft. Wenn überhaupt für die Sicherheit derer, die nicht kämpfen können oder wollen und die derer, die dann nicht kämpfen müssen.

[-] squirrel@discuss.tchncs.de 7 points 3 months ago

Totalverweigerer meldet sich zur erneuten Totalverweigerung o7

[-] DmMacniel@feddit.org 6 points 3 months ago

Wenn ich in der Lage bin, immer.

[-] hendrik@palaver.p3x.de 5 points 3 months ago* (last edited 3 months ago)

Find ich auch. Vor allem ist es ja nicht so als hätten wir jetzt z.B. in Afghanistan nachhaltig geholfen. Da war dann ja auch irgendwann Schluss und die Leute müssen sehen wie sie jetzt klarkommen. Oder halt auch nicht. Der Ukraine helfen fällt uns auch nicht besonders leicht. Ich bin mir aber auch sicher, dass die Bundeswehr in der Geschichte auch sinnvolle Dinge getan hat im Rahmen von Hilfsmissionen irgendwo in der Welt. Letztendlich find ich Aufrüstung eh blöd. Ich würde das auf ein Minimum reduzieren. Aber dann Berufsarmee und funktionierendes Equipment. Und etwas weniger regelmäßig Geld aus dem Fenster werfen.

Ich habe meinen Dienst abgeleistet. An dem Omis hier im Land. Die brauchten auch wen der sich um sie kümmert. Ich fand das sinnvoller. Man kann mich aber gerne überzeugen, dass hier tatkräftig "Schwache" unterstützt werden oder wurden und das nicht nur auf dem Papier Aufgabe einer Armee wäre.

[-] trollercoaster@sh.itjust.works 3 points 3 months ago

Ich habe meinen Dienst abgeleistet. An dem Omis hier im Land. Die brauchten auch wen der sich um sie kümmert. Ich fand das sinnvoller. Man kann mich aber gerne überzeugen, dass hier tatkräftig “Schwache” unterstützt werden oder wurden und das nicht nur auf dem Papier Aufgabe einer Armee wäre.

ich glaube immer noch, dass der eigentliche Grund für die Aussetzung der Wehrpflicht die damit verbundene Abschaffung des Zivildienstes war. Militärausgaben tun Politikern nicht weh, denn dafür kommen dann großzügige "Spenden" von Rüstungskonzernen zurück. Im sozialen Bereich ist das eher selten der Fall, da kann man also schön sparen, ohne sich ins eigene Fleisch zu schneiden.

[-] horse@feddit.org 4 points 3 months ago

Ich sehe halt nicht ein, dass ich "für Deutschland" bereit sein soll zu kämpfen, und ggf. zu sterben, vor Allem wenn es keinen Konkreten Feind gibt gegen den ich kämpfen soll. Soll ich jetzt einfach blind darauf vertrauen, dass es im Kriegsfall schon gegen die richtigen gehen wird? Und dass das Deutschland für das ich dann kämpfen soll auch eins ist, das ich schützen will? Und das die, die das entscheiden das auch in meinem Sinne tun? Vor allem im Hinblick auf die Wahlergebnisse der letzten Zeit (und damit auch das Wahlverhalten meiner Mitbürger*innen) sehe ich absolut nicht ein mein Leben dem Staat einfach so zur Verfügung zu stellen.

[-] fantasty@programming.dev 0 points 3 months ago

Die Zeit ist ja sonst auch eher ein NATO-Kampfblatt [Link zum Anstalt-Beitrag dazu damit mich hier keiner als Putinversteher oder Verschwörungstheoretiker abgestempelt].

Aber dem Artikel hier kann ich nur zu 100% zustimmen. Ich riskiere mein Leben für niemanden, besonders nicht für eine Gesellschaft die in mir als Migrant den Feind sieht. Da bin ich lieber weg.

this post was submitted on 25 Jul 2024
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