Die haben im ganzen Artikel nicht gesagt wie es besser laufen sollte. Ein Vorwurf ist nun mal ein Vorwurf, und sexuelle Gewalt ist nun mal ein ganz heftiger Vorwurf. Ich verstehe nicht warum solche Vorwürfe überhaupt öffentlich gemacht werden dürfen. Nur der Vorwurf, bewiesen oder nicht, kann ganz rufschädigend für Beschuldigte sein - vor allem wenn diese Männer sind und vor allem antastbar sind.
Ich würde gerne Vorschläge für ein besseres System hören/lesen aber "alle Opfer glauben" ist nicht besser. Das führt ganz leicht zu öffentlichen Vorverurteilungen - aber hauptsächlich nur wenn Frauen mutmaßliche Opfer sind. Wenn Männer Opfer sind und Frauen beschuldigt, dann soll der Mann doch glücklich sein, weil "alle Männer doch nur Sex wollen".
Ich wäre dafür dass jede Beschuldigung untersucht wird, aber nicht öffentlich gemacht werden darf bis die Untersuchungen beendet sind oder ein Urteil gefallen ist. Opfer sollten auch dazu ermutigt werden möglichst zeitnah Verfahren zu beginnen. Eine Nacht vor 5 Jahren bei dem es zum Vorfall kam ist eben viel schwieriger zu beweisen als innerhalb 24h.
Natürlich kann ich verstehen dass manche Leute den Schock überhaupt überwinden müssen und dafür habe ich keine Vorschläge, denn dieser kann tatsächlich länger dauern.
Im großen und ganzen von aber vom Artikel enttäuscht. Er fügt nichts Neues zu Debatte hinzu. Keine Vorschläge, keine Statistiken, keine Expertenmeinungen über Systemveränderungen, nur Hörensagen und praktisch "glaube allen Opfern".