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this post was submitted on 24 May 2024
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Auch wenn die eine Frau finden, die für ihre Familie gerne Zuhause bleibt; die soziale Dynamik einer Ehe ist heute einfach eine andere. Auch eine Hausfrau kann sich ohne große soziale Hürden von ihrem Mann trennen und hat dann Anspruch auf Unterhalt von ihm. Diese realen Freiräume kriegt man nicht mehr zurückgedreht.
Wenn ein Rechter heutzutage darauf hofft, in seiner Beziehung immer das letzte Wort zu haben, dann kann der nur frustriert werden, denn das ist einfach nicht mehr Realität. Eine so ungleiche Beziehung ist heutzutage entweder ein elaboriertes Rollenspiel (aus dem die Frau dann aber auch jederzeit aussteigen kann) oder geht nur mit emotionaler und psychischer Gewalt (aus der die Frau mit genügend Hilfe früher oder später abhaut).
Es ist kein Rollenspiel wenn es freiwillig ist sondern einfach ein gewollter und gewählter Lebensstil. Jemand der kein Problem mit einer Karrierefrau hat, wird sicherlich auch kein Problem haben wenn die Frau lieber eine traditionelle Rolle einnehmen will (solange man das nicht als Ausrede nutzt um zuhause herum zu gammeln). Bei den Kandidaten die aber eine solche Rolle erwarten, würde die Dynamik eben trotzdem eine ganz andere sein.
"Rollenspiel" in dem Sinne, dass die Eheleute faktisch gleichberechtigt sind. Du kannst als Hausfrau einfach gehen, ob dein Mann das erlaubt oder nicht. Wenn du dich unterordnest, dann vor dem Hintergrund deiner Entscheidung, so zu tun, als könntest du nicht. Schon klar, dass manche Menschen einfach gern Hausfrau oder Hausmann sind - aber das ist ja nur ein Detail dessen, was rechte Männer hier scheinbar gerne hätten. Eine traditionelle Rollenverteilung: Möglich. Eine traditionelle Rechteverteilung: Nur solange beide so tun, als ob.
Die Person, auf die du antwortest, hat doch begründet, warum es ein Rollenspiel ist?! Früher hatten Frauen halt kaum eine Wahl, außer sich dieser Rolle zu fügen. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass es heute ein Rollenspiel sein muss (solange es freiwillig ist), weil, wie die andere Person schon meinte, eben Frauen viele andere Möglichkeiten haben und deren Lebensstandard viel höher ist. Und sich jetzt wieder in diese traditionelle Rolle hinabzubegeben, ist höchstens ein künstlich aufrecht erhaltener Zustand, der aber jederzeit wieder gebrochen werden kann (und wahrscheinlich auch wird). Eigene Rechte und Möglichkeiten nicht zu nutzen und zu verweigern, ist sicherlich nicht einfach nur ein Lebensstil. Es ist wirklich eher ein ideologisch bedingtes Nachspielen von verklärten Traditionen und Rollen. Und ich wette diese trad wifes haben am Ende eben doch keinem Bock darauf, ihre Rechte abzugeben und können sich das aber auch oft nicht eingestehen. Das muss auch krass für die Psyche sein, so eine Doppelmoral zu leben. Auf der einen Seite sich komplett selber erniedrigen und unterwerfen, das als was gutes betrachten wollen, aber gleichzeitig (wenn noch genügend Selbstwertgefühl da ist) eben auch darunter zu leiden und immer wieder anzuecken.
Niemand begibt sich zu etwas hinab, oder führt irgendein "Rollenspiel", wenn man freiwillig einen bestimmten Lebensstil führt. Oder siehst du Männer in der Haushaltsrolle ebenfalls als niederwertig? Vielleicht sogar irgendwie schwul? Sind Bauern dumm, weil sie lieber auf dem Feld arbeiten anstatt zu studieren? Wie sieht es mit Handwerkern aus? Sind das auch Rollenspiele? Wieso lassen die sich nicht vernünftig bilden in unserer heutigen Zeit? Mit solchen Ansichten bestätigst du doch nur die Stereotypen, die eben genau aus dieser Ecke kommen. Nicht jeder Mensch ist auf eine steile Karriere und exzessiven Lebensstil aus.
Heilige Scheiße. Ist klar. Jede Hausfrau & jeder Hausmann ist basically ein masochistischer Sklave. Sonst geht es aber noch? Lass dir von neurechten Spinnern doch nicht so sehr das Weltbild zermatschen.