Zacryon

joined 1 year ago
[–] Zacryon@feddit.org 2 points 1 hour ago

An anderen Tagen bliebe damit mehr Zeit für Familie und andere private Angelegenheiten.

Ah ja, wie zum Beispiel... zu leben.

Boahr kotzt mich das an.

Arbeite, um zu leben und lebe nicht, um zu arbeiten.

Schön, wie auch die Sozialdemokraten, die alte deutsche Arbeiterpartei, da wieder mal mitzieht. >.<

[–] Zacryon@feddit.org 11 points 11 hours ago* (last edited 3 hours ago) (2 children)

Wenn (übermäßiger) Kaffeekonsum mit Schlafmangel einhergeht, ist gereiztes Verhalten nicht verwunderlich. Das liegt aber am Schlafmangel, nicht am Kaffee.

Anders sieht es bei Migräne aus. Migräne kann reizbar machen. Kaffeekonsum kann je nach Art und Menge des Konsums Migränesymptome sowohl lindern als auch auslösen. Hier wäre also eine direkte Kausalitätskette vorhanden. Kaffee -> Migräne -> Reizbarkeit.

Unter "gesunden Voraussetzungen" macht Kaffee aber erstmal wacher und schärft die kognitive als auch körperliche Leistungsfähigkeit. (Was unter Umständen auch gefährlich sein kann, da wichtige Körpersignale verdeckt werden können.) Die Art von Reizbarkeit, die du beschreibst, sehe ich ohne entsprechende persönliche Prädisposition nicht gegeben. Wenn jemand ohnehin schon ein Wutkopf ist, kann Kaffee das natürlich verstärken. Da ist dann aber nicht ursächlich der Kaffee dran Schuld.

Ist aber eine interessante Frage. Bei anderen Substanzen, wie z.B. dem Klasse 1 Karzinogen Alkohol, sind die psychologischen Effekte wie auch hinsichtlich Reizbarkeit ja durchaus schon gut untersucht und dokumentiert.

Für Kaffee wurde das ebenfalls untersucht. (Achtung: Ich habe aus Gründen der Zeit und Lust idR nur die Abstracts gelesen.)

Diese Studien zeigen, dass Kaffeekonsum eher entspannt, statt aggressiv zu machen:

Diese weist darauf hin, dass es keine ausreichende Evidenz für aggressives Verhalten in Jugendlichen aufgrund von Kaffee gibt, aber weitere Forschung erforderlich ist: https://doi.org/10.1016/j.yrtph.2015.12.002

Hier wird darauf hingewiesen, dass Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen verstärkte Symptome (Angstzustände, Schlafstörungen, Essstörungen, Feindseligkeit und weiteres) aufgrund von Kaffee haben können bzw. Kaffee sich auch nachteilig auf Diagnose und Behandlung auswirken kann. https://doi.org/10.1192/apt.11.6.432

Verstärkung von Angstsymptomen wurde auch hier angegeben, allerdings verbunden mit einer hohen Koffeinzufuhr, insbesondere bei Personen, die bereits an Angststörungen leiden: https://doi.org/10.1016/bs.pbr.2024.06.015
Es werden auch positive Auswirkungen auf Personen mit Depressionen genannt, sofern die Einnahme moderat bleibt. Allerdings gibt es hierbei eine hohe individuelle Varianz. Über aggressives Verhalten wird hier nichts berichtet.

Korrelationen zwischen Koffeinkonsum, insbs. Kaffee, und Stress, Angst und Depressionen wurde für Schulkinder als koffeinsensible Gruppe festgestellt: https://doi.org/10.1177/0269881115612404 Kausalität ist hierbei jedoch nicht entscheidbar, ebenso ist nicht von Aggression o.ä. die Rede.

In dieser Metaanalyse wurde auch herausgestellt, dass Koffein Angstzustände verstärken oder sogar (auch bei gesundenen Erwachsenen) auslösen kann, insbs. bei hohen Dosen. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2024.1270246

Der angstauslösende Effekt von Koffein hat auch einen Wikipediaartikel und gilt inzwischen auch als eigene Diagnose: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Caffeine-induced_anxiety_disorder

Diese Untersuchung legt nahe, dass feindselige / aggressive Persönlichkeitszüge durch Koffein in Personen verstärkt wird, die auch so bereits als feindselig / aggressiv gelten: https://doi.org/10.1016/S0191-8869(00)00097-0

In dieser systematischen Metastudie wird erfasst, dass es für Dosen von weniger als 400 mg Koffein pro Tag keine Hinweise auf erhöhte Aggressionslevel gibt. Ab einer sehr stark erhöten Tagesmenge von 1200 mg wurde jedoch durchaus in einer Studie erhöhte Aggression beobachtet: https://doi.org/10.1016/j.fct.2017.04.002
(Zum Vergleich: das entspricht circa 1,5 Liter Kaffee am Tag. Wer so viel Kaffee säuft, hat ohnehin andere Probleme.)

Fazit

Auf Basis dieser kurzen Recherche zeigt sich in der wissenschaftlichen Literatur kein aggressionsfördernder Zusammenhang bei Kaffeekonsum in gesunden Menschen. (Außer man nimmt extreme Mengen ein, wie z.B. 1,5 Liter Kaffee am Tag.)
Im Gegenteil: es wird nahegelegt, dass Kaffee eher entspannt und aggressive Gefühle oder Verhaltensweisen mindert.

Bereits bestehende aggressive Persönlichkeitszüge können jedoch durch Kaffee verstärkt werden. Hier ist aber die individuelle Prädisposition ausschlaggebend und nicht der Kaffee.

Problematisch ist Kaffee bzw. Koffein offensichtlich in Zusammenhang mit Angststörungen, da es Symptome verschlimmern kann. Dosen von mehr als 400 mg können auch in gesunden Erwachsenen Angstzustände auslösen. Wer betroffen ist, sollte also lieber den Konsum zurückfahren oder ganz die Finger davon lassen.

Interessant ist auch, dass bei mäßiger Koffeineinnahme Symptome von Depressionen gemildert werden können. Hier gibt es aber auch eine hohe individuelle Varianz, d.h. wird nicht bei jedem so funktionieren und könnte bei sensiblen Personengruppen sogar Symptome verschlechtern.

Das Vorliegen individueller Faktoren ist also auch ausschlaggebend dafür in welcher Art Koffein auf einen wirkt. Sensible Personengruppen oder jene mit o.g. Prädispositionen sollten daher Vorsicht walten lassen.

Achtung

Ich habe hauptsächlich Abstracts gelesen. Das ist nicht mein Fachgebiet (bin Ingenieurwissenschaftler, kein Mediziner). Meine Recherche war kurz und ist daher nicht mit einer ausführlichen, neutralen, wissenschaftlichen Literaturanalyse gleichzusetzen.
Im Zweifel sprich lieber mit deinen Ärzten und Psychologen, wenn du Bedenken hast.

Edit: Hatte einen Link versehentlich doppelt.

[–] Zacryon@feddit.org 3 points 12 hours ago (5 children)

The contents of the law, according to the article:

The bill introduces prison sentences of between one and five years for the illegal spreading of AI-generated or manipulated content if it causes harm.

There will also be harsher penalties for using the technology to commit crimes, including fraud and identity theft, and stricter transparency and human oversight rules governing how the technology is used in workplaces as well as in a range of sectors such as healthcare, education, justice and sport.

children under the age of 14 will need parental consent to access AI.

When it comes to copyright, the law stipulates that works created with AI assistance are protected if they originate from genuine intellectual effort, while AI-driven text and data mining will only be permitted for non-copyrighted content or scientific research by authorised institutions.

The law authorises up to €1bn (£870m) from a state-backed venture capital fund to support companies active in AI, cybersecurity and telecommunications, although critics argue the sum is small compared with investments being made by the US and China.

I don't know the italian legal system very well, but I would have expected that laws regarding fraud, identity theft etc would already be sufficient so no special treatment of AI in this context should be necessary.

The copyright related data mining part is interesting though. Wouldn't that hinder the development of commercial AI applications or is there a licensing system in place?

Furthermore I wonder how "genuine intellectual effort" is defined. Even before LLMs, image generators and alike, a lot of stuff has received copyrights that one might not consider "genuine intellectual effort". Where is the line drawn?

[–] Zacryon@feddit.org 7 points 1 day ago (1 children)

Der Arbeitgeber vergibt Arbeit, die von Arbeitnehmern genommen wird. Diese wiederum geben ihre Arbeit an den Arbeitgeber, der dadurch zum Arbeitnehmer wird.

[–] Zacryon@feddit.org 3 points 2 days ago

Und heute in kuriosen Schlagzeilen:

[–] Zacryon@feddit.org 4 points 3 days ago (1 children)
[–] Zacryon@feddit.org 3 points 4 days ago

Yupp. I am also thinking about making the company owned by the employees in the long run. Something like a cooperative.

[–] Zacryon@feddit.org 2 points 4 days ago

Problem is that you are usually not getting much of the company's profit share since the ones higher up the hierarchy put most of the profits into their own pockets while virtually exploiting the labor of others. So you could actually benefit from a "everyone get's the same amount" policy.

[–] Zacryon@feddit.org 10 points 4 days ago (12 children)

When I start my start-up, at some point fucking everyone will get paid the same in proportion to overall company performance. From the cleaning staff to the highest level management fuckers. Because each and everyone is responsible for and contributes to the company's success.

This can work.
For example: https://www.bbc.com/news/stories-51332811

[–] Zacryon@feddit.org 1 points 4 days ago (1 children)

"Viele haben gesagt, sie können nicht mehr gut trinken, das piekt im Gesicht, man kann nicht mehr richtig ausgießen, das ist nervig."

Oh nein, es ist total nervig mich minimal anstrengen zu müssen, um einen Beitrag dazu zu leisten, dass das Leben auf unserem Planeten ein bisschen weniger beschissen wird. /s

Außerdem: Scheren existieren.

[–] Zacryon@feddit.org 2 points 4 days ago (1 children)

Achso verstehe. Ja gröter Anteil leider durchaus. Da kommt aber sicher noch etwas Wunschdenken seitens der CDU hinzu.

https://interaktiv.waz.de/kommunalwahlen-nrw-2025-karte/

[–] Zacryon@feddit.org 3 points 5 days ago

Got good working conditions apparently.

 
 

Ein internationales Forscherteam hat mit ScamChatBot ein KI-System gebaut, das sich als potenzielles Opfer ausgibt, um Betrüger zu enttarnen. Ziel ist es, Zahlungsinformationen aufzudecken, um so den Betrug zu bekämpfen.

Das Ziel: Sobald der Onlinebetrüger Kontodaten nennt, an die das Geld überwiesen werden soll, werden diese automatisch an Zahlungsdienstleister wie zum Beispiel PayPal weitergeleitet. Diese können dann die Konten sperren und so Internetnutzende und davor bewahren, betrogen zu werden.

Über vier Monate tauschte ScamChatBot mehr als 18.000 Chatnachrichten mit Betrügern aus. In rund 500 Fällen gelang es, konkrete Informationen zu sammeln, darunter Wallet-Adressen, PayPal-Konten oder Links zu Betrugswebseiten. Die Plattform X bestätigte gegenüber den Wissenschaftlern, dass 84 Prozent der gemeldeten Profile gegen Richtlinien verstießen und leitete Maßnahmen gegen 1,4 Millionen verknüpfte Accounts ein.

Aktuell trainieren die Forscherinnen und Forscher die KI, so dass sie auch mit Betrügern telefonieren kann.

Laut dem UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung in Südostasien belaufen sich die Schäden weltweit auf rund 40 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Befördert wird das unter anderem durch den Einsatz von KI, die es den Kriminellen erlaubt, Sprachbarrieren zu überwinden und automatisiert auf viele Opfer gleichzeitig zuzugehen.

Laut den Vereinten Nationen werden in Südostasien mehr als 100.000 Menschen in sogenannten Scam-Fabriken unter Zwang festgehalten. Sie müssen unter falscher Identität betrügen, dies oft mit Hilfe von Tools wie ChatGPT. Laut UN-Analyst Benedikt Hofmann entstehen in Ländern wie Myanmar oder Laos systematisch neue Standorte für organisierten Internetbetrug, begünstigt durch instabile politische Verhältnisse.

Auch hierzulande zeigt sich das Problem: Im Jahr 2024 wurden laut Bundeslagebild Cybercrime mehr als 130.000 Fälle mit Tatort in Deutschland erfasst, dazu rund 202.000 Taten, deren Ursprung im Ausland liegt, die aber in Deutschland ihre Wirkung entfalten. Das Bundeskriminalamt nennt vor allem "Cybercrime-as-a-Service" als wachsenden Faktor: Kriminelle mieten sich Dienstleistungen vom Fake-Profil bis zur automatisierten Zahlungsaufforderung.

Doch auch die Cyberkriminellen entwickeln sich immer weiter. In etwa jedem vierten Fall stellte das Forscherteam fest, dass die Betrüger selbst automatisierte Texte verwendeten. Manche Online-Betrüger reagierten etwa in unter einer Sekunde, was ein Hinweis auf Bot-Nutzung ist. "Wir stehen erst am Anfang", sagt IT-Sicherheitsforscher Thorsten Holz. "Die nächste Welle an Betrugs-KI ist bereits unterwegs."

 
 
 
 
 
 
 

Heute ist übrigens Tag der Zugvögel.

Zeigt mir eure Zugvögel.

view more: next ›